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No Orders from Norway accepted ! , flankiert von diesem Leitspruch setzten sich Impaled Nazarene aus Finnland zu Beginn der 90er das ultimative Ziel, die Vormachtstellung ihrer skandinavischen Nachbarn in Sachen "State of The Art" -Black Metal bedingungslos in Frage zu stellen. Ein ungleicher Kampf möchte man meinen , zumindest mit "Ugra Karma" und dem hier vorgestellten dritten Album "Suomi Finland Perkele" konnten die vier Herrschaften um Frontman Mika Luttinen aber einen grandiosen Etappensieg verbuchen. Das Album -backcover nimmt dann auch gleich mal keine Gefangenen, da stilisiert sich die Band als postapokalyptische, in Schwarzleder gehüllte Amokläufertruppe, ausgestattet mit grotesken Gasmasken und Schrotflinten, "don`t mess with us!" schreit es einem bildlich entgegen, und selbst wenns heut fast unfreiwillig komisch wirkt, als 15jähriger (in der Zeit meines Erstkontakts mit dem Werk der Finnen ) war ich durchaus geneigt das nicht allzu sehr in Zweifel zu ziehen.
Wer nun in Folge Beschreibungen von plakativem musikgewordenen Stumpfsinn vermutet, sieht sich jedoch getäuscht, Impaled Nazarene waren weit davon entfernt eine eindimensionale Haudrauf -kombo zu sein, hier schließen sich grenzenloser Individualismus (immer schon ein Black Metal –Markenzeichen ) und der Drang Genregrenzen zu ignorieren mit einer punkigen Do It Yourself Sound-Attitude kurz, lange bevor Darkthrone ähnliches versuchten. Viele würden tatsächlich lieber den Zweitling "Ugra Karma" als Meilenstein bewertet wissen, doch erst "Suomi Finland Perkele" ließ die Verzahnung von Melodik und Brutalität in ein dynamisches Album-konzept zur Höchstform gedeihen und setzte auf Abwechslung statt gleichförmiger Monotonie. (ganz abgesehn davon daß ein Begriff wie "Klassiker" bewertungstechnisch durchaus subjektive Züge tragen darf und soll ) Einzelne Songs hervorzuheben ? Nun, da gibt’s mit "Kuoleme Kaikille (Pattsi Meille)" eine geniale Fingerübung in Sachen Blastbeat-raserei, den geneigten Hörer drückt es unvermittelt an die Wand und Endachtziger -Grindcore wird mehr als nur umarmt. Schneller und näher an der Schnappatmung geht`s nimmer. "Let´s Fucking Die" startet mit einem Motörhead-Riff , das Lemmys Defibrillator- Implantat sofort in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen könnte, so unverschämt, fies und mit einer Selbstverständlichkeit rausgehauen als würde die Band schon ihre ganze Karriere lang ausschließlich räudigen Rock `N Roll spielen. "Genocide" lässt in beißendem Nihilismus schon mal den gesamten Menschenwald roden ( " …all must die"), der düstere Albumcloser "The Oath Of The Goat" besticht durch raffinierte Tempiwechsel ,"Quasp…The Burning" schiebt sich zähflüssig, fast schon doomig aus den Boxen und glänzt mit einer schaurigen Gänsehautmelodie, die Tiamat oder Anathema auch nicht schlecht zu Gesicht stehen würde. Das ultimative Husarenstück, die absolute Krönung ist aber "Blood is Thicker Than Water", Textzeilen wie "…lost in memories, of forgotten love , the night was still as i lifted her body on shore…" könnten dem nocturnen Balladenfundus eines Nick Cave entsprungen sein, geradezu unverschämt eingängig, lässig groovend, ein Hit zum Niederknien. Manch textliche Grenzüberschreitung in Sachen "Political Correctness" soll hiermit auch nicht unerwähnt bleiben und ist definitiv nichts für Zartbesaitete, wirkt derbe, geschmacklos bis schwarzhumorig , tut der zwingenden Atmosphäre der Albums allerdings keinen Abbruch, allein um Songs wie die oben erwähnten im Backkatalog verankert zu wissen würde ein Großteil der zeitgenössischen Black Metal Elite wohl ihre gesammelten Streitäxte und Schminksets verscherbeln, soviel ist sicher. Beginnend mit dem Nachfolgewerk "Latex Cult" ging die Formkurve der Jungs dann leider stetig nach unten , der Witz war erzählt, alle weiteren Extreme ausgereizt, "Suomi Finland Perkele" aber bleibt ganz oben am eisigen Thron, als dunkel verführerischer Rohdiamant schwarzer Liedkunst, in seiner melodischen Versiertheit so abstoßend kalt wie hypnotisch funkelnd, ein manischer Sinnesrausch, der auch heutzutage noch seinesgleichen sucht. Trackliste
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Reviews
17.03.2013: Tol Compt Norz Norz Norz (Classic)28.12.2010: Road To The Octagon (Review) News
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