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Cover  
Rotzpipn - Das dümmste Gericht (CD)
Label: Eigenproduktion
VÖ: 2015
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Art: Review
Stef
Stef
(7 Reviews)
Keine Wertung
Gastreview von Schurli B. aus Wien:

§Bei unserem letzten Wien-Trip trafen wir ihn. Ob er nun ein lediger Enkel von Andi Ogris, oder doch der misratene Sohn von Kurt Blahovec´ ex-Liebschaft aus Simmering war, wollte er uns nicht verraten. Schurli nannte er sich und folgendes liebenswerte Stanzerl zu neuen Liedern seiner Stadtmusikanten von Rotzpipn, hat er für uns geschrieben....

Nicht mehr ganz unbekannt – aus nachvollziehbaren Gründen vor allem im Osten des Landes – ist diese Band aus Wien, pardon, aus Wien-Simmering. Das ist wichtig, Rotzpipn definieren sich selbst als
Simmeringer Milieuvariete, das in seinen "Liedern, Videos und Liveshows das Leben der Wiener Arbeiterschicht humorvoll und meist mit kritischem Unterton behandelt". Und mit eben dieser Behandlung hat man sich eine recht beachtliche Fanschar erspielt.

Aber auch fernab der "einschlägigen Klientel" sind Rotzpipn immer wieder Thema. 2012 zum Bleistift gewann man den renommierten "ProtestSongContest" im Wiener Rabenhof und nicht zuletzt deshalb sind die vermeintlichen Proleten-Rocker auch gern gesehene Gäste im Feuilleton. Man wird zudem nicht müde, auf das eigentliche Konzept hinter dem Projekt hinzuweisen. Demzufolge werde, Zitat "der Bezirk Simmering übertrieben positiv erwähnt um satirisch auf die Relativität von Patriotismus hinzuweisen". Ob dieses "satirische Konzept" dann auch tatsächlich jeder Youtube-Video-Glotzer, jeder Albumhörer und jeder Konzertbesucher, kurz: jeder Rotzpipn-Fan, auch genauso versteht, sei an dieser Stelle… nicht das Thema.

Wir hören stattdessen in das neue, dritte Album der Herren Fetz N. Schädl, Zacharias Umpferl, Lumpazi Fuckabundus und und Friedjoff Hotzenplotz (na dann) rein: "Das dümmste Gericht". Und bekommen das serviert, was wir uns erwarten. Zu Beginn gleich mal den, eh kloar, "Hausmasta", und der is, sowieso, Oida, "Bummzua" (Titel 2), hat sogar, nau hearst, das "Rauschtourettesyndrom" (Titel 3). Und das ist, Konzept hin, Satire her, sogar wirklich lustig. Polizistenschimpfen verbindet seit jeher, Kieberer, bleda.

Natürlich: nicht jeder Track/Text ist gleich gelungen, zudem reizt sich der Schmäh auf Albumdauer etwas ab, in Form von "Errr" gibt es sogar einen kleinen Totalausfall. Auf der Habenseite stehen aber amüsante Stückerl wie "Chuck" (Norris, eh kloar, fix Oida) "Blaue Augen" (für alle Schlagerfreunde) oder – und jetzt alle! – "In Oarsch geh".

Noch Fragen offen? Die Musik? Wie, die Musik?? Come On! Das wir hier weder ein gemeinsames Progressive-Superprojekt von Dream Theater- und Opeth-Muckern, noch die neueste Retro-Okkult-Proto-Blabla-Sensation besprechen, sollte klar sein. Vielmehr
vermischen die Rotzpipn ihren Rumpelrock mit etwas Austropop, Wienerlied und dem einen oder anderen kleinen stilistischen Ausflug in andere Gefilde. "Punkige Heurigengstanzln" steht in der Info, das übernehmen wir gerne, zwa, drei, gsuffa!

Ein abschließendes Fazit darf jeder für sich selbst ziehen. Ich persönlich glaube, dass der "Schmäh" von Rotzpipn vor allem live gut rüberkommt, wenn dann alle Fans, stocknüchtern versteht sich, die Songs vom neuen Album genauso mitbrüllen wie "Klassiker" der Marke "Jaqueline" oder "Oba immerhin …".
Mehr Infos und Hörbeispiele unter

www.rotzpipn.at und www.facebook.com/rotzpipn

Trackliste
  1. Hausmasta
  2. Bummzua
  3. Rauschtourettesyndrom
  4. Chuck
  5. I steh auf Viecher
  1. Blaue Augen
  2. In Oasch Geh
  3. Schlagzeilen
  4. Errr
  5. Wann i denk
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