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8.0
Jeff Scott Soto hat genug. Er hat genug davon, einer der besten Sänger des Planeten zu sein und mit seinen Platten trotzdem weniger Umsatz zu machen als die 23. Garth Brooks-Best Of. Er hat genug von seinen Ex-Kollegen von Journey, die ihn wie Mist behandelten. Er hat genug von zuckersüßen Ohrwurm-Balladen und Liebesliedern. Zumindest ist darauf zu spekulieren, denn wer sein bisheriges Schaffen kennt und liebt, dem muss "Inside The Vertigo" vorkommen wie ein Amoklauf eines bis an die Zähne bewaffneten Söldnertrupps in der Metzgerei einer AT-AT-Fabrik. Härtetechnisch kommt kein Lied, an dem Soto bisher beteiligt war, an irgendeine Sekunde dieses Albums heran. Die Frage ist nun, ob das eine gute Nachricht ist.
Schwer zu sagen, denn S.O.T.O. klingen wie eine Grunge-Band, die den Heavy Metal für sich entdeckt hat. Produktionstechnisch haben wir es mit einer glatten Angelegenheit zu tun, die Frontiers Records sicher ohne Bedenken auf den Markt werfen würden, aber dafür sind die Gitarren gefühlte 19 Halbtöne zu tief gestimmt. Der Witz an der Scheibe ist wohl, dass bei all der Wut dieser Musik ausgerechnet der Frontmann "wie immer" arbeitet. Das ist natürlich positiv zu sehen, denn JSS' Gesang ist immer ein Hochgenuss. Der einzige Haken ist die Unverträglichkeit mit dem Material. Auf einer Powerballade wie "When I'm Older" passt es noch ganz gut, aber auf einem Wutausbruch wie "Wrath" wirkt es doch etwas wunderlich. Die sehr starke Singleauskopplung "The Fall", eines der groovenden Highlights von "Inside The Vertigo" ist eindeutig der oben genannten Ex-Band des Großmeisters gewidmet. Schlammschlachten gallore. Natürlich würde der sympathische New Yorker das niemals zugeben. Auch der Titeltrack macht einiges her und würde auch auf einer James LaBrie-Soloscheibe kein schlechtes Bild abgeben; Selbes gilt für den Power-Ohrwurm "Break". Der große Höhepunkt ist dann aber "End Of Days"; Hollywood-Rock an allen Ecken und Kanten, als hätten Blind Guardian plötzlich Eier und einen Sänger. Nun gibt es aber auch einige Schmerzen zu beklagen. Zwar gibt es keinen Ausfall, aber viele Riffs klingen mehr als nur vertraut; gleiche Situation bei den Refrains der B-Seite. Zudem könnte es Annäherungsprobleme geben, wenn man JSS zu sehr mit seiner Arbeit bei Axel Rudi Pell oder W.E.T. verbindet. Es sei für offene Melodic-Fans angeraten, ein wenig Zeit zu investieren. Puristen greifen dagegen lieber zu den anderen Januar-Releases. Als Experiment ist "Inside The Vertigo" eine sehr nette Angelegenheit; sollte S.O.T.O. eine Herzensangelegenheit sein, die weitergeführt wird, so ist es "nur" ein guter Startschuss. Trackliste
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