Stiefmütterlich behandelt wird auf dieser Plattform ja einiges. So auch Disziplinen wie Metalcore, Djent und Deathcore. Das Sechser-Bündnis
Anygivenday aus Gelsenkirchen kombiniert diese drei Gattungen sehr geschickt und schafft es darüber hinaus, gewisse Ohrwurmqualitäten hervor zu schürfen, wie es kaum einer auf der Rechnung hatte.
Überraschend tight und kontrastreich arrangiert, agieren die Jungs um Shouter Dennis Diehl nicht nur blindlings aggressiv, sondern zwischenzeitlich auch angenehm zurückhaltend, zumindest relativ. Satte Grooves, gut dosierte Breakdowns und der energische Gitarrensound bilden die Basis, das Sahnehäubchen - man lese und staune - ist jedoch die Gesangsleistung des ex-
The Mercury Arc Fronters, der ein breites Spektrum von sensibel bis aggressiv locker abdeckt und dabei stets souverän klingt. Natürlich ist das keine Sensation, aber die Art und Weise macht's halt meistens aus. So erinnert der hitzige Cocktail an manchen Stellen an die Protagonisten von
Meshuggah, an die Israelis
Betzefer, sowie an die Landsleute
Heaven Shall Burn.
Deftige und höchst modern-melodische Kost aus dem Pott also. Für Traditionsmetaller und Hausfrauenrocker nie und nimmer ein ernst zunehmendes Thema, für die open minded Klientel durchaus reizvoll. Anspieltipps:
"Darkness Within",
"Anthem For The Voiceless",
"Dead Forever",
"Possession".