Eigentlich hatte ich das Album des Jahres schon zu 99,9 % an
Aborted und deren Masterpiece
"The Necrotic Manifesto" vergeben. Doch nach dem mehrmaligen Genuss von
"Violent Procreation", welches die drei Vollblutmusiker Fredrik Pellbrink (vocals, git), Joel Sundin (bass,backing vocals) und Victor Holmström (drums) kürzlich aus dem Höllenschlund spuckten, müssen sich die Belgier den ersten Platz mit den aus Västeräs/Schweden stammenden Kerlen teilen. Denn das was man auf ihrer zweiten CD zu hören bekommt, ist exzellenter und vor allem räudiger Thrash der Marke alte
Kreator. Genauer gesagt werden die
"Pleasure to Kill" (1986) Zeiten von den Jungs herauf beschwört und fast bis ins Detail zitiert, wo es nur geht.
Man kann hier den Spirit der alten Haudegen wie
Kreator,
Sodom oder
Destruction kombiniert mit einer gewissen Dosis Death-Metal bei jedem Riff und Beat spüren und daher einfach nur voller Demut genießen. Bei diesem Charme, bei dieser Attitüde, bei dieser Rohheit und dem erfüllenden Retro-Bewusstsein fühlt man sich schnell mitten die Achtziger zurück versetzt, als diese Musik ihren vorläufigen Höhepunkt fand und von Hochlanz Produktionen noch Meilen entfernt war. Wer auf den ungeschliffenen Sound solcher Bands steht, der bis in die frühen 90er Jahre zu vielen Ohrgasmusen in meinen Leben geführt hat, ist mit
"Violent Procreation" also bestens versorgt und darf gleich hierzu die Kutte entstauben. Alle Songs befinden sich auf allerhöchstem Niveau, daher erlaube ich mir, keine Anspieltipps preiszugeben.