Das Riff-Puzzle des Monats kommt von den Tech-Deathern
Solace Of Requiem. Das US-Trio arbeitet seit 2004 mit schwerem Gerät an Trommelfellzerfetzender Brachial-Artistik in der Schnittmenge aus
Hate Eternal,
Obscura,
Morbid Angel,
Immolation und
Nile.
Auch auf ihrem vierten Album
"Casting Ruin" verfolgen sie ihre Vision von Musik konsequent weiter, verzichten wiederum nicht auf kellernahe Stimmlagen, illustrierte Beklemmungen und ausufernde Stop-and-go-Rhythmen. Ziemlich sperrig, oft etwas arg gekünstelt, vom ersten Moment an. Lediglich vereinzelte
Death-Einflüsse und Keyboard Sequenzen lockern das vertonte Schlachtfeld gelegentlich etwas auf. Es wird sich schon irgendwann lohnen, das so lange zu hören, bis es einem völlig selbstverständlich erscheint. Es ist also Zeit, es sich im Schmerz gemütlich zu machen. Um aber im Strom der komplexen Death Metal Bands nicht an der ersten Flussbiegung schon auf dem Trockenen zu landen, sollten sie sich baldigst ein Alleinstellungsmerkmal zulegen. So drohen
Solace Of Requiem unterzugehen, sagen wir es mal vorsichtig. Melodiöse Parts wie in
"Song Of Shards",
"Pools Of Ablation" oder im atmosphärischen Instrumental
"Bio-Alchemy" sind schon sehr passable Ansätze.
Penetrantes Frickel-Geknüppel ist mir auf Dauer einfach zu nervtötend und überhaupt nicht mein Ding, aber ich maße mir gar nicht an, das zu beurteilen, weil es handwerklich sicherlich gut gemacht ist. Die Zielgruppe kann ihre geschundenen Ohren mit
"Casting Ruin" jedoch bestens weiter malträtieren.