Yeah....das ist endlich wieder mal ein richtig geiles US Metal Album aus dem Hause Pure Steel Records. Wer
Vicious Rumors,
Helstar, die frühen
Metal Church-Gottalben oder
Cage liebt, der wird auch
Ichabod Krane verehren. Der Bandname ist für alle
"Sleepy Hollow"-Unkundigen zwar kacke,
"Day Of Reckoning" jedoch ist ein amtliches Pfund US Power Metal. Die Produktion brennt einem die Fersenkruste weg, die Gitarren fliegen wie Speckschwarten um die Lauscher und der Gesang ist so geil, dass mir David Wayne, James Rivera, Kevin Goocher und Carl Albrecht zugleich durch die Birne geistern.
"Day Of Reckoning" hat so brutal viel Schmalz, dass ich schon beim ersten Anhören förmlich zu Schwitzen beginne.
Genau so muss melodischer, aber dennoch zu jederzeit mit amtlich Kraft und Schmackes versehener Power Metal aud den US of fucking A klingen. Pathos und Kitsch sucht man hier vergebens. Hier gibts auf die Rübe und das mit vollem Kaloriengehalt. Der Opener
"Dark Valentine" macht mir den Mund bereits wässrig und spätestens beim fett stampfenden
"Hypnotized" und dem astreinen Banger
"Unwanted" wühle ich schon blindlings im Plattenregal, um wieder mal die ersten beiden
Metal Church und gleich darauf noch die ein oder andere
Helstar Scheibe raus zu zupfen.
Aber wer sind
Ichabod Krane überhaupt. Die vier Herren sind bei genauerer Betrachtung mal keine Unbekannten. Während der begnadete Frontman Jeff Schlinz bis dato in reinen Undergroundkapellen (
Wolfhook,
Aggression Theorie) sein Unwesen trieb, sind mit George Neal und Rick Craig zwei Gründungsmitglieder von
Halloween und
Sleepy Hollow Drummer Tom Wassmann an Bord des Schiffes. Klingt gut und ist es auch. Genau so geht das, meine Herren. Europäische Kitsch-Power Metal Einflüsse sind weit und breit nicht zu hören, maximal die unüberwindbaren
Judas Priest dürfen genannt werden
(was aber natürlich ohnehin für alle oben genannten Bands ebenso gilt) und genau deswegen
kann man hier endlich wieder mal mit bestem Wissen und Gewissen dem US Power-Stempel aufs Kissen drücken.
Wer noch mehr Beispiele für die Essenz dieser unscheinbare verpackten Platte notwendig hat, der kann sich eigentlich blindlings und im Shuffe-Modus durch
"Day Of Reckoning" knabbern. Ein filigranes
"Final Warning", das stampfende
"Fallen Angels", der melodische Rausschmeißer
"Nostradamus" oder die Halbballade
"Nothing Without You" sind allesamt Kaufargument genug.
Natürlich will ich hier nicht soweit gehen, dass
"Day Of Reckoning" mit dem überdimensional großen Vermächtnis oben genannter Götter mithalten kann. Mitnichten. Wer kann das schon? Die Stammklientel der erwähnten Gottheiten wird sich in diesem Album aber dennoch pudelwohl fühlen, denn viel bessere US Power Metal Platten gibt es heutzutage definitiv nicht mehr!