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9.0
SepticFlesh sind all das, was ihre Fußballnationalmannschaft nicht ist. SepticFlesh sind Spektakel. Die Griechen stehen für opulente Mammutproduktion, bombastisch und überladenen Death Metal der alle Stückerl spielt und einen amtlich an die Wand plättet. Wie bereits "Great Mass" ist auch "Titan" ein brachialer Brutalo Metal Brocken, den es zu entdecken und verdauen gilt.
"Titan " ist in all seiner Pracht sogar noch mehr von Allem. Die Symbiose aus perfekt auf den Punkt gespieltem Death Metal und ausgefeilten Orchestermomente an allen Ecken und Enden ist massiver und erdrückender denn je. "Titan" ist ein moderner Death Metal Kapitalbrocken mit schwer greifbarer Rhythmik und ausgeklügelten Strukturen, ein bizarrer und verstörter Mix aus beängstigender Dramatik, hasserfüllter Spannung und beängstigender Laune. Wieder muss man von einem avantgardistischen Mix aus abwechselnd treibend oder vertracktem Extrem Metal und Klassik erzählen und einmal mehr kann man das überdimensional scheinende des neunten Albums der Griechen nur sehr schwer in Worte fassen. SepticFlesh verbreiten Angst und Schrecken und der Opener "War In Heaven" ist bereits völlig verstört und vertrackt. Hier zeigt "Titan", dass es dort ansetzt wo "Great Mass" inne hielt. Die doomige Death Metal Wucht erdrückt einen. Die abgefahrene Struktur der mächtigen Kompositionen von "Titan" nimmt einen in ihren Bann und überfordert durch und durch. Es ist episch, dunkel, komplex und groß, was man hört, aber es ist erst nach mehreren intensiven Annäherungsversuchen greifbar. SepticFlesh und das mit ihnen mittlerweile Eins gewordene Prager Symphonieorchester, sind Neuankömmlingen immer noch wie eine Mischung aus jüngerem Perfektionismus von Dimmu Borgir, der sterilen Brachialität von Behemoth, der abgefahrenen Technikverwüstung von Biomechanical und der groovigen, martialischen Wucht ihrer Landsleute Rotting Christ zu erklären. Die Vehemenz und Perfektion der Griechen erklärt das aber noch lange nicht und man muss sich den fesselnden und beklemmenden Songkolossen schon selbst nähern, um sich ein wahres Bild von ihnen zu machen. "Titan" ist aggressiv und brutal, orchestral und erhaben zugleich. Egal ob "Burn" im Höllentempo rast, bevor es von einer traumhaften Gitarrenmelodie und bittersüßen Streicherarrangements aufgefangen wird, ob "Prototype" mit unbändiger Wucht aufschlägt und total verstört, mit Stimmungswechseln , mit seiner treibenden Melodie und den Engelsgesängen eines der absoluten Highlights vorstellig wird, oder ob " Order Of Dracul" mit treibend symphonischer Schönheit auffährt. Orchestraler Death Metal geht nicht perfekter. Kinderchöre, das Symphonieorchester und die zügellose Band klingen homogen wie nie zuvor und spätestens der monumentale Drippelpack "Prototype", "Dogma" und das superbe "Prometheus" beweist dies restlos. Durchdachter und facettenreicher geht's kaum, und dass sowohl die Verpackung und auch die Produktion der neuen SepticFlesh natürlich auch perfekt und bis ins Detail durchdacht ist, versteht sich dabei sowieso von selbst. "Titan" ist verdammt großes Kino und neben der neuen Behemoth die ohne Wenn und Aber beste Genre Platte des bisherigen Jahres. SepticFlesh beschwören die Titanen ihrer Mythologie mit bedingungsloser FSK 18 Härte, blutigem und pechschwarzem Gemetzel mit Stil und Niveau. Ob nun jedermann den Nerv und die Zeit aufbringt, um dies klinische und wuchtige Monument für sich zu entdecken sei dahin gestellt. Ich find's enorm beeindruckend und geil! Trackliste
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Reviews
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