Hatchery bleiben nach dem von Kollege Rudi besprochenen Longplayer
"Forced To Fight" aus dem Jahre 2010 ihrer Linie treuer als treu. Zwar hätte es in dieser Zeitspanne gerne mehr als eine 4-track-EP sein dürfen, doch muss man fairerweise die Besetzungwechsel der letzten zwei Jahre berücksichtigen, bei denen unter anderem Sänger Zottel aus privaten Gründen die Reißleine zog. Dessen Job übernahm ein gewisser Robert, welcher der seit 2003 wütenden Truppe zumindest optisch eine Verjüngungskur eingeleitet hat und stimmlich verstärkt im Todesblei Sektor zuhause ist.
Und auf die neuen Personalien (weiters die beiden ex-
Fratzehammer Klampfer Esty und Schachi) können die Mannheimer um Urmitglied/Drummer Ruben bauen. Gepflegter Thrash, der erwartungsgemäß kein innovatives Profil zeigt, aber dank solider Ausschlachtung diverser Ersatzteile aus der Rumpelkammer - von einst (zwei ursprünglich 2007 veröffentlichte Nummern, sprich von
"Birth Of A Bomb") und jetzt - Sympahien einheimst. Höhepunkte sucht man demnach vergebens, zum Durchschütteln seiner Haarpracht reicht
"Reincarnated" dennoch.
"Master Of Disguise" bewegt sich durchgehend schnell, aber immer noch dynamisch genug ins Headbanger-Herz,
"Accused" besitzt diesen schon bekannten (Alt-)
Destruction Bonus,
"Crushing Bones" hält im Refrain einen gelungenen Halftime-part parat, und
"Birth Of A Bomb" kracht in ähnlich grantiger Manier durch den Gartenzaun, wobei das Riff-Segment durch ein paar Melodien aufgemotzt wurde - das beste Stück der EP, welches bekanntlich schon 2007 seine Feuertaufe hatte.
Selbst wenn durch Hinzunahme von tiefer gelegten Röchel-Einlagen der Background-Partie so etwas wie Variabilität bzw. das Bemühen dessen zu verspüren ist, dürfen die Jungs von
Hatchery in Zukunft gerne das Tempo des öfteren drosseln, weil bei aller Kompaktheit von
"Reincarnated" ist eine gewisse Gleichförmigkeit nicht von der Hand zu weisen. Aber das ist Meckern am äußersten Rande, ging es ja sicher darum, mit dem aktuellen Line-up ein überfälliges Lebenszeichen von sich geben: noch heuer soll eine Full-length-CD folgen.