Alternative Rock ist so eine Sparte, bei der man vornehmlich meint, nur amerikanische Vertreter für voll nehmen zu können. Doch gerade so eine Hammerscheibe, wie sie die Jungs von
The Intersphere just veröffentlichten, sollte wieder einmal die Erinnerung wachrütteln, dass sich gerade in der BRD schon lange keine Combo verstecken braucht, weil die langjährigen Vorzeigekapellen
Guano Apes und
Die Happy sind nur die Spitze eines stolzen Eisbergs.
Lowfield aus dem idyillischen Koblenz schicken nun ihren dritten Longplayer -
"Time Machine" betitelt - ins Rennen. Das Trio hat über die Jahre natürlich ein feines Gespür entwickelt, wie smarte, auf den Punkt gebrachte Rocksongs klingen müssen. Zwar ist während des Refrains von
"Shalala" gleich zu Beginn kollektives Nasenrümfen angesagt, doch der Dreier kriegt hier nochmal die Kurve und kann mit solch kleinen Hits wie
"Someday",
"Candlelight",
"Start The Machine",
"Velocitys Control" und
"You" durchaus begeistern. Wer zudem ein Faible für zart beseidete bzw. melancholisch gefärbte Stimmen hat, könnte dem Timbre von Uwe Heucher, der neben Klampfe auch die äußerst dezent eingesetzten Keyboards bedient, was abgewinnen.
Für eine Bewertung im Spitzenfeld fehlt zwar das nötige Quentchen Eigenprofil und der ein oder andere Killertrack, andererseits ist
"Time Machine" qualitativ zu gut, um es völlig zu ignorieren. Auch deshalb, weil der Sound, für welchen der Dreier selbst Hand angelegt hat, passend erdig und druckvoll klingt.