Zugegeben, es sind rare Momente, wonach metallische Klänge aus dem sonnigen Spanien zum Zug kommen. Und siehe da: wie aus dem Nichts erhält man eine Silberscheibe vertrauensvoll rüber gereicht, deren Inhalt (nimmer ganz) taufrischen Thrash aus Katalonien bereit hält. Warum?
Crisix haben bereits vor einem Jahr
"Rise...Then Rest" in der Heimat veröffentlicht, damit immerhin Platz 63 in den spanischen Albumcharts erklommen und wollen nun dieses heiße Gebräu ebenso für Resteuropa leicht zugänglich machen.
Das Quintett deckt hiermit nicht nur besagtes, sondern auch das Hardcore Metier gekonnt ab, was wesentlich an der Stimme von Schreihals Javi Carrión liegt, der giftig und krächzend den elf Tracks seinen Stempel aufdrückt. Dazu kommen etliche, manchmal auch leicht überdosierte Gangshouts und eine punkige Attitüde, die den Jungs recht passabel zu Gesicht stehen. Wann es melodischer zur Sache geht, schimmern
Exodus oder
Testament durch, ansonsten dürfen Leute, die sich zu Szene-Größen wie
D.R.I. oder
Suicidal Tendencies bekennen, das Haupthaar hierzu abschütteln. Kompositorisch wirkt vorliegendes Zweitwerk nicht an allen Stellen felsenfest, ja manche Breaks klingen gar aufgesetzt und bremsen den natürlichen Fluss da und dort etwas ein. Als Gesamtpaket sollte man sich von diesem Schnitzer jedoch nicht allzu sehr abschrecken lassen, denn diese Band befindet sich in einem frühen Stadium und muss vielleicht noch lernen, überschüssige Energien effizienter im Songwriting zu kanalisieren.
Zwei Überraschungen warten gegen Ende. Da hätten wir das bluesige, mit Mundharmonika eingetütete
"Waldi Gang" (der Song heißt echt so!) zum Einen, und ein
"Ace Of Spades" Cover zum Anderen. Gemischt und gemastert wurde
"Rise...Then Rest" übrigens von Death Metal Ikone Eric Rutan (
Hate Eternal)!