Dirty, groovy and sexy...WELCOME TO THE WORLD OF RIOT HORSE!!

Der deutsche Metalville-Stall hat grundsätzlich ein feines Näschen was die Auswahl seiner Pferde betrifft, speziell beim Retro- bzw. Classic Rock entdeckt man den ein oder anderen Hoffnungsträger, was mit "Riot Horse" seine Fortsetzung findet. Ja die Jungs von Riot Horse überflügeln meiner Meinung nach soger die interne Konkurrenz, die immerhin von solch Namen wie The Quill, The Black Explosion, oder Riotgod geprägt ist - da liegt irgendwas in der Luft.

Ein Quartett, das mit solch einer Whiskey geschwängerten Attitüde und derartigen klasse Songs im Talon erst am Beginn seiner Karriere steht, sollte es in absehbarer Zeit auch außerhalb der Heimat Schweden schaffen, die Clubs bis zum Anschlag zu füllen. Die Zutaten sind alles andere als originell, dafür aber höchst charmant und herzerfrischend abgeschmeckt. Speziell die Art und Weise, wie Riot Horse den Blues und Southern Rock auf diesem Debüt haben einfließen lassen, ist in seinem Endergebnis ganz großes Kino!

Sicher geht einmal mehr die Grundsubstanz auf die Urväter Led Zeppelin (speziell das lang geratene "Shine" samt seinem Hammersolo und den Robert Plants-artigen ...Ahhhs!!! sowie das finale "Medicine Man") zurück, aber auch spätere Helden, als da Badlands ("Going Undercover"), Cinderella ("Get Your Hands Up") oder The Black Crows ("Hold Me") wären, schimmern während dieses erdig-rauchigen Phonhappens durch. Weitere Kracher wie die herrlich verzückende Hitsingle "Miss Missisippi", das sensationelle "My Mountain", oder das atmosphärische "Starlight" muss man in vollem Umfang gehört haben, strotzen auch sie vor Seele und purer Lebenslust. Wie geil muss es denn bitte sein, in einer rustikal-gemütlich-versifften (Sonder-) Bar solch Töne um die Lauscher geblasen zu bekommen???

Passend neben dem Maximum-Retro gestylten Artwork auch die staubtrockene Soundlandschaft (Produziert von Richard Larson und Riot Horse), die spätestens bei jedem zweiten Amplituten-Ausschlag kiloweise Sand durch die Speaker in die weitenlose Prärie pustest. Ich kann es nur mehr wiederholen: meine Herrschaften aus Skåne, hier liegt was ganz besonderes in der Luft!