Was sind
Satanika nun eigentlich? Eine Black Thrash-Truppe? Death Metal?
Sie selber ordnen sich im Speed Metal ein und letztlich ist es auch egal, denn man braucht eigentlich nur zwei Vokabeln, um es auf den Punkt zu bringen: Schnelle Aggression. Die Karriere begann mit einer Vielzahl von EPs, genauer vier Stück, allesamt 2010 erschienen.
Die Alben
"Satanikattack" und
"Infection", sowie die zwischendrin erschienene ausgiebige
"Metal Possession"-EP erspielten den Italienern nicht die Fangemeinde, die sie sicher verdient hätten; selbst für ihre Zielgruppe. Eines vorweg: wenn sich das Label nicht durch übermäßige Promotionsarbeit hervortut, wird
"Nightmare" dem Teufelskreis keinen Abbruch tun.
Auf spielerischer Ebene passiert nichts Unerwartetes. Der Vierer beherrscht die Instrumente, spielt gerne über die Geschwindigkeitsgrenze hinaus und vergisst dabei manchmal auch songdienliches Komponieren. Der Opener "Electro-Shock" gibt die Richtung vor und danach ändert sich auch nichts mehr. Man hätte alles auch eine eine EP, einige Splits und Singles stampfen können/müssen, denn auf Dauer(davon kann man bei etwa 38 Minuten auch nicht wirklich sprechen) ist das Material zu eintönig. Nicht einmal einen richtigen Ausflug in's Midtempo wagt man. Das mag für das eigene Etikett auch völlig legitim sein.
Cris Pervertor ist ein etwas überdurchschnittlicher Grunzer, der zu Liedern wie "Mask Of Satan" von Natur aus passt, aber spannend ist das alles trotzdem nicht so richtig. Gerade wenn man das vorangegangene Werk kennt und im Ohr hat(ja, gerade
"Infection" hatte einige Hits), kommt einem der Konsum des Albums wie der Treff mit einem Kindergartenfreund vor, mit dem man sich schon in der Sandkiste auseinandergelebt hat und mit dem man nur noch einen klassischen Smalltalk führt. Nichts Anderes ist
"Nightmare" und das ist verschenktes Potential. Das betrifft auch die Produktion, die etwas tiefenlastig und zu erdig-glatt für das Liedgut geraten ist.
Also bleibt unter dem Strich festzuhalten, dass hier nur Puristen, die ihren Metal innovationslos und durch die Wand wollen und
Satanika-Fans bedingungslos zugreifen. Wer eine Scheibe für Hassmomente braucht, greift zur Probe erst die
"Metal Possession"-EP ab und kann dann immer noch entscheiden, ob er die Band weiter verfolgt.
Im Süden nichts Neues; schade. Da hilft auch das abermals tolle Cover wenig.