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8.0
Um zu verstehen was die tschechische Black Metal Combo Cult Of Fire live ausmacht lohnt sich die Kurzsichtung eines ihrer raren Youtube Videos. Man sieht die Band in schwarz-rote, von der Form her an Ku Klux Klan -Kutten gemahnende Roben gehüllt, Bühennebel rundherum, flankiert von mittelalterlichen Kerzenständern mittendrin der Sänger, mit erhobenen Armen pathosreich seine dunklen Psalmen auf die Metalfans der ersten Reihen skandierend. Ghost, denkt sich ein jeder gleich, und hat recht, auch Cult Of Fire lieben den sinistren Mummenschanz und bedienen sich ähnlich der Schweden des Konzepts der personellen Anonymisierung, verschwinden hinter ihrem Werk, um dieses gänzlich in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen.
Und die braucht es auch, denn das neue Machwerk "Ascetic Meditation Of Death" lässt sich in seiner ganzen Komplexität selbst nach mehrmaligem Konsum nicht genau fassen: Anklänge fernöstlicher Folklore durchziehen immer wieder die Songs, dunkle, Patschuli-geschwängerte Mantras umwehen den Hörer, nur um dann Minuten später eruptiv in schwarzmetallische Wut und majestätische Hymnik überzugehen. Piano samt Hammondorgel setzen kurze Kontrapunkte und beschwörende Sprechstimmen verweisen zudem auf alte Rotting Christ oder Moonspell. Die offensichtliche Herausforderung, aus so vielen Einzelteilen und Versatzstücken des Albums ein stimmiges Ganzes zu kreieren, bewältigen Cult Of Fire meisterlich. In Punkto textlichem Konzept scheint eine Verbindung aus Chaosgnostik und Verehrung der hinduistischen Todesgöttin Kali im Vordergrund zu stehen (siehe mystisches Album-cover!), da wird’s dann schnell mal etwas verschwurbelt, die exakte Beschäftigung und Identifizierung damit ist zwar von Bandseite sicherlich erwünscht (Watain nicht unähnlich), aber niemals zwingend erforderlich um diese Platte in ihrer abgründigen Stimmung lieben zu lernen. Es zeigt sich hier einmal mehr warum Black Metal in den letzten Jahren ein so traumhafter Ausgangspunkt für Innovation und Integration fremder Einflüsse und Sounds wurde, sei es 70er Psychedelik bei Ornassi Pazuzu oder der schon länger gefeierten shoegaze-igen Atmosphäre im Sound der Kalifornier Deafheaven. Cult Of Fire tragen das ihre zu dieser spannenden Phase des Genres bei, und das mehr als eindrucksvoll. Bewahrer des allzu Orthodoxen werden skeptisch mit den Schultern zucken, Freunde des Exotischen bitte kaufen ! Achtung: Das Teil ist NICHT über Amazon, sondern über Ironhead.de bestellbar! Trackliste
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