Vampire aus Schweden begrüßen uns bereits im frühen Jahre mit einem saucoolen Release, der die Skandinavier zu einem der Favoriten für den Newcomer des Jahres machen sollte.
Dreckige und urige Death Metal Basis mit Death N Roll Grundton, einem höllischen Retro Thrash Inferno und viel schwarzmetallischer old-school Attitüde machen den selbstbetitelten Debütrundling nämlich zu einem ziemlichen "G'stack" für Liebhaber der 80er Jahre Essenz dessen, was einst Death und Black Metal genannt wurde.
Puristen sind hier die Zielgruppe und so austauschbar der dreckig aufgenommene Sound der Herrschaften mit den illustren Pseudonymen und der offensichtlichen Liebe zu Horrorthematiken anfangs auch klingen mag, so sehr weiß er zu unterhalten und auf lange Sicht zu fesseln. In erster Linie sind natürlich es die
obergeile Attitüde und Aura, die Vampire so cool klingen lassen. Der unglaublich altbacken
(laut Info mit allerlei Vintage-Techniken in kürzester Zeit) aufgenommene Gitarren- und Drumsound ist ebenso köstlich, wie die diabolischen
Celtic Frost Gedenkvocals und die prägnant eingängigen Soli und Melodien. Natürlich ist
"Vampire" auch musikalisch richtig cool geworden. Es ist in der Tat überlässig, wie
"Howl From The Coffin" mit seinen fetten Riffs tiefschwarze Wolken und Grabnebelschwaden über einen hereinbrechen lässt, oder das punking thrashende
"At Midnight I'll Possess Your Corpse" mit einem Augenzwinkern zum schreddernden Ohrwurm wird.
Vampire überzeugen mit ihrer essentiellen old-school Death/Black Verneigung von Anfang bis zum Ende.
Die endlos geile Retro-Atmosphäre, die es nicht nur wegen ihere Lyrics über Vampire, Geister und Werwölfe in den 80er Jahren problemlos in jeden Halloween-B-Movie geschafft hätte und Songs, die allesamt kurz und bündig auf den Punkt kommen, garantieren für beste Unterhaltung abseits aller Ideale des Perfektionismus. Vielmehr schreit
"Vampire" nach einer biergetränkten Party im versifften Club. Genau deswegen brilliert
"Jaws O f The Unknown" mit purer Undergroundmentalität, während
"Ungodly Warlock" mit eingängiger Gitarrenmelodie verführt und das großartig treibende
"The Bestial Abyss" (Ugh!) einem unweigerlich die Fettmatte ausbeutelt. Spätestens nach dem dritten Durchlauf kriegt man übrigens auch die anfangs unscheinbaren Refrains von
"Vampure" nur noch schwer aus dem Kopf und genau deswegen kann ich diesen stinkigen, dreckigen und jeglicher Perfektion den Abgesang blasenden Death Metal Brocken mit dem coolen Artwork eigentlich nur wärmstens emppfehlen.
"Vampire" ist bei Gott und Teufel kein Meisterwerk und ich will ich auch gar nicht anfangen, von
Possessed,
Venom über
Celtic Frost bis
Witchery alle Einflüsse und artverwandten Bands aufzuzählen, die es erahnen lässt.
Alle jene jedoch, die ihren diabolisch schwarz eingehüllten Thrash/Death gern richtig dreckig, fies und altbacken hören wollen, all jene die auch schon vor 30 Jahren dabei waren und all jene, die sich gern wieder mal ein richtig cooles old-school Machwerk mit höllisch cooler Horror-Attitüde Marke "Ultra-Retro" reinpfeifen wollen, sind bei Vampire richtg gut aufgehoben!