Herrlich. Astreines Fantasy-Warrior Artwork aus der Feder unserer Jugendliebe Andreas Marschall, ein fetter Klischeetitel und zwölf richtig brachiale Thrash/Speed Vorschlaghämmer aus Israel können einem den wolkigen Sonntag durchaus erhellen. Vor einigen Jahren von ex-
Noise Cheffe und Metal-Trüffelschwein Karl-Urlich Walterbach unter die Fittiche genommen, ziehen
Hammercult nun zum zweiten Mal aus, um mit einer full-length Scheibe für Furore zu sorgen. Wer
"Anthems Of The Damned" mochte, wird auch
"Steelcrusher" lieben.
Hammercult sind old-school as hell! Dreckig thrashiges Gehabe, punkige Attitüde, eine rüde Hardcore Note a la
Toxic Holocaust und versaut keifende Vocals, lassen die Herzen der Puristen höher schlagen. Affinitäten zu manch groovigem Black Metal sind auch zu orten und der gute alte Rock N Roll Spirit darf auch erkannt werden. Dass technische Raffinesse dabei nicht zwingend gefragt ist, steht fest. Es geht kompromisslos voll auf die Zwölf. Aggression ist Trumpf, wenn man sich den bärenstarken Titeltrack, das fette
"Metal Rules Tonight",
"We Are The People" oder
"Burning The Road Again" über die Rübe schnalzen lässt. Richtige Schwachpunkte gibt’s hier ebenso wenige zu vermelden, wie potentielle Übernummern. Das schmälert den Spaß an einer glaubwürdigen Performance aber keineswegs.
Die Attitüde ist hier das Prunkstück und genau diese wird Hammercult zumindest in Undergroundkreisen zu amtlichem Kultstatus verhelfen und "Steelcrusher" zum Liebhaberstück machen, denn diese mehr als glaubwürdige Truppe aus Tel-Aviv muss man einfach mögen.
Wo beim ersten Werk noch
Accept herhaltern mussten, gibt es diesmal übrigens Coverversionen von
Running Wild (
"Soldiers Of Hell") und
Motörhead (
"Ace Of Spades"). Diese allerdings zwar
"nur" auf der schmucken Vinyl Edition, aber ein Album wie
"Steelcrusher" schreit schließlich sowieso geradezu danach auf edler Platte abgestaubt zu werden…