U8 sind neben
Speed Limit,
Maniac,
Innocence,
No Bros,
Stormwave und
Mortician sicherlich Westösterreichs heißester Metal-Exportartikel aus den 80ern. Und auch der unterbewertetste. Schließlich haben
U8-Musiker später in hochkarätigen Bands wie
Big Heat,
Stigma IV,
Crimson Cult,
No Bros,
Schubert, der
Speedy Weekend Band etc. für Furore gesorgt. Und mit
"Fantasy For Dreamers" hatte die Salzburger Truppe mit Tiroler Verstärkung 1982 einen richtigen Charthit am Start. Nicht zu Unrecht sind also die beiden Longplayer
"Pegasus 1001" und
"The Shaber" aber auch alle Singles der Band schon längere Zeit heiß begehrte Sammlerstücke. Die Ebay-Preise sprechen eine deutliche Sprache. Dankenswerter Weise nimmt sich nun Karthago Records endlich ein Herz und sorgt für eine amtliche Wiederveröffentlichung dieser Alpenperlen. Man darf schon auf zahlreiche Bonusstücke gespannt sein. Lechz… Doch bevor es soweit ist, gibt es als ersten Release bislang unveröffentlichtes Material der Band rund um Ausnahmesänger Lem Enzinger…
Die auf
"Touch Of Fire" enthaltenen Aufnahmen stammen aus den 80ern - dem damaligen Zeitgeist entsprechend eine Mischung aus klassischem Metal (
"Children Of The Sea"), Schmuseballaden (
"Fly Sarah Fly") und poppigem Glamrock der Marke
Treat oder
Fate (
"Top Lover"), das sich deutlich von den eher NWOBHM-orientierten Vorgängern abgrenzt. Durch eine sehr gelungene Nachbehandlung erstrahlen diese vergessenen Kompositionen soundtechnisch in einem strahlenden Gewand – druckvoll und zeitgemäß. Doch wie sieht es mit der songschreiberischen Qualität des Gebotenen aus? Nun, während einige Stücke sicherlich arg an der Popgrenze kratzen und der hardrockigen Gemeinde etwas an Toleranz abverlangen, zählen Songs wie der
DIO-lastige Opener
"Children Of The Sea" (nein, kein
Black Sabbath-Cover) zu den insgesamt stärksten der Band überhaupt. Über jede Kritik erhaben ist natürlich die grandiose Gesangsleistung von Lem Enzinger, der auf diesen Aufnahmen einmal mehr beweist, dass er nicht nur zu den besten seines Fachs gehört sondern auch über eine unverkennbare und einzigartige Stimme verfügt.
Für Freunde gepflegten 80er Hardrocks und auch für Fans von AOR dieser Periode ein lohnenswertes Stück Hardrock-Archäologie, das man sich schon allein aus Nationalstolz ins Regal stellen kann.