Als ich vor einem Jahr auf dem Partysan Festival war, sah ich den Gig einer mir bis dato unbekannten Band namens Entrails. Kurzum: ich war von den vier Kerlen positiv überrascht. Was ich zu hören bekam, war Schweden Death-Metal der Marke Dismember (R.I.P.) und Entombed - ich fühlte mich plötzlich in die späten 80er bzw. Anfang der 90er Jahre zurück versetzt. Nun, nur ein Jahr nach besagter Live-Ohrfeige, liegt ihr drittes Werk "Raging Death" in meinem CD-Player. Es war kaum anders zu erwarten: die vier Nordmänner können ebenso auf Tonträger voll überzeugen! Aber gut, mit geradlinigem, fett klingendem Death-Metal kann man bei mir sowieso immer punkten.

Sie klingen wie ihre Vorbilder heute klingen sollten. Gute, von der Truppe selbst produzierte Stücke, gemixed und gemastert von Bandchef und Gitarrist Jimmy Lundqvist himself. Der Gitarrensound ist so druckvoll und erdig wie bei den Altmeistern von früher, wobei man um das Stichwort Sunlight Studios nicht ganz herum kommt. Und auch das derbe Organ von Vocalist/Bassist Jocke Svensson lässt einen einfach nicht so schnell los. Zudem läd das Coverartwork von Daniel Devilish in seiner Pracht zu langen Waldspaziergängen ein. Es ist schwer bei einem Silberling Anspieltipps zu geben, der keine Schwächen hat. Ich machs trotzdem! Vom starken, pfeilschnellen Opener "In Pieces", über die genialen Ikeawalzen "Headless Dawn" und "Cadaverous Stench" bis zum Marduk Cover "Dark Endless", bietet die Scheibe ausschließlich packenden, geilen Stoff, der für Nostalgiker eine Wohltat ist. Auf der Digipack-Version befindet sich übrigens eine Bonus CD mit dem beeindruckenden Auftritt vom Partysan-Festival 2012. Also: wer auf urtypischen Schwedentod der frühen Schule steht, kann bei diesem Album mit grosser Sicherheit nichts falsch machen. Hört rein und überzeugt euch selbst von diesem tollen Werk - mich persönlich hat "Raging Death" jedenfalls begeistert!