Für den alten Bergwanderfreund ist ein Konzeptalbum über das
"Bessessene Verlangen der Menschheit, die höchsten Berge zu erklimmen" am ersten Anblick ja durchaus nett. Die Verpackung, die
King Fear für ihr full-length Debüt wählen ist auch richtig schmuck und bereitet einen auf unterkühlte Klänge vor. Dass
"Frostbite" nicht wirklich halten kann, was man sich vielleicht versprochen hat, liegt dann jedoch an mehreren Punkten. Einerseits kann die klirrende Kälte der offensichtlichen Vorbilder wie
Immortal und die triste Dunkelheit von
Satyricon nie erreicht werden. Andererseits wissen auch Bands wie
Shining weit besser, wie der Frosthase läuft und so stellen sich
King Fear gleich mehrere Schwierigkeiten in den Weg. Natürlich machen die Hanseaten ihre Sache ziemlich gut. Ihr kühler Black Metal schielt konstant gen Norden, bietet eine thrashige Kante, einiges an Black N Roll Einschlag, sowie dezent moderne Anstriche. Das gibt
"Frostbite" dann irgendwie auch eine gewisse eigene Note. Ob nun ex-
Dark Funeral und
Negator Fronter Nachtgarm ins Mikro schaudert, oder wer anderer tut nach mehreren Durchläufen aber nichts mehr zur Sache. Der Sound von
King Fear klingt viel zu wenig aufregend und mitreißend, um auf längere Sicht zu fesseln. Richtig atmosphärisch wird’s auch nur selten und die Monotonie der Songs macht es einem auch nicht leichter, sich dazu überreden zu lassen
"Frostbite" zwanghaft weiter zu hören. Objektiv gesehen sind Songs wie
" Conquering The Useless",
"Empires Aloft", das emotionale
"Re-Conquering The Useless" oder der schleppende Titeltrack natürlich alles andere als Missgeburten. Ob
King Fear damit im Aufstiegskampf der zweiten Liga des Genres nun unbedingt zu den Favoriten zählen, wage ich aber zu bezweifeln.
"Frostbite" ist schön verpackter, im Grunde aber eher durchschnittlicher Black Metal. Nicht mehr oder weniger und aus meiner Sicht sind
King Fear genau deshalb nur für die totalen Genre Freaks und Black Metal-Allessammler eine Wanderung wert.
Als Höreindruck gibts nur einen Song der 2012er EP ...