Hat mich die zweite Rille der Australier zu Beginn unserer
"Beziehung" noch so richtig extrem scharf gemacht, so muss ich nach mehreren Durchläufen dann doch eingestehen, dass ich bei
"Judgement Day" leider nicht von
"der totalen Sensationsscheibe" aus down-under berichten darf. Ich gebe zu, das oberkultige 80er Artwork, die großartigen Vocals von
Warlord Interimssänger Giles Lavery und die ersten Klänge des starken Openers
"Watching My Every Move" haben in mir die Euphorie zu sehr geschürt. Die Hoffnung darauf, den heiligen Gral für US Power Metal Freaks entdeckt zu haben, hat mich einfach übermannt. Nun aber, wieder auf dem Boden der Realität angekommen, kann ich
"Judgement Day" dem old-school Banger mit Hang zu traditionellen US Metal Klängen und Power Metal Charakter natürlich dennoch guten Gewissens verkaufen. Klassiker klingen zwar anders, wer aber sein Heil so wie ich immer wieder gern zwischen Göttern wie
Priest,
Helstar,
Riot oder
Cage und
Iced Earth sucht, der wird bei
Dragonsclaw ohne Zweifel bestens aufgehoben sein. Denn auch wenn
"Judgement Day" nicht immer die ganz große Klasse seiner Vorbilder erreicht, sind Songs wie
"Fear", ein saftiges
"Fly", das getragene
"Eternally" oder amtliche Rübenmontagesets wie das überragende
"Battle Cry" ebenso absolut bärenstark, wie das Cover zu
Warlord’s
"Lucifers Hammer".
"Judgement Day" ist purer und vor Kraft strotzender Metal! Trendfrei und ehrlich und wären Dragonsclaw nicht aus Australien, könnte man sie glatt als einer der ganz großen US Power Metal Hoffnungen des Jahres deklarieren!
In jedem Fall ist dieser liebevoll verpackte Silberling aber genau so ein typisches, charmantes Stück der CD-Sammlung, das man immer wieder gern auflegt und das man vor allem gehypten Nummern wie
Ashes Of Ares problemlos vorziehen darf...