Obwohl
Excuse Me Moses einer der auffälligeren Namen im österreichischen Rockzirkus sind, waren sie mir bisher nur vom hören sagen bekannt. Und dass die Story der Wiener bereits im Jahre 2000 (dazumal unter einem anderem Etikett) ihren Lauf genommen hat und dieser Tage nach drei Jahren Studioabstinenz neue Kost vorliegt, lässt auf einen gewissen Mindeststandard bzw. auf einen lange abgelegten Provinzmief schließen. Verschrieben hat sich das Quartett, wie die meisten von euch lange schon wissen dürften, dem Alternative Rock.
Excuse Me Moses überzeugen durch ihre ansprechende Art, eingängige, dynamische, abwechlungsreiche, und mitunter emotionale Kompositionen aus ihrer Feder zu kitzeln. Noch wichtiger ist natürlich der Wiedererkennungswert, eine Tugend, die hier auf jedenfalls beachtet und nahtlos integriert wurde, ohne auf Teufel komm raus eine bestimmte Vorgabe aus Übersee zu erzwingen. Zwar sind solch simple Refrains wie in
"Lost In You" oder
"Friend" jetzt nicht gerade das Gelbe vom Ei, weil man unterschwellig den Eindruck bekommt, es müsse für die Klientel von 12 - 16 halt auch schön angepasst sein. Verzeiht man den Burschen aber letzten Endes gerne, weil solch Kracher der Marke
"Don't Try Just Do It",
"Till The End", oder
"Last Breath" die deutlich ernst zu nehmende Seite ans Tageslicht bringen und einen entspannt die Repeat Taste drücken lassen. Mit
"Break Me Down" gibt es dann sogar ein absolut reinigendes Riff & Groove Gewitter, das es in sich hat. Zu loben gilt im Weiteren die Vokalperformance von Frontmann Paukee: sein Timbre hat Format als auch Kraft und kann ebenso im sentimentalen Bereich (also speziell bei den Balladen
"Wrong",
"Don't Give Up") punkten. Für das Gelingen von
EMMs drittem Streich ist Oliver Pinelli gleichfalls heran zu ziehen, der ja bereits Werke von
Unheilig und
In Extremo wie hier äußerst knackig endveredelt hat.