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Cover  
Spiritual Beggars - Earth Blues (CD)
Label: Inside Out
VÖ: 12.04.2013
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
8.5
Wenn man sich endgültig damit abfindet, dass die beiden Ex-Sänger Spice und JB der Vergangenheit angehören, und man sich dessen losgelassen der griechischen Neuerwerbung samt Haut und Haar annimmt, bereitet das inzwischen achte Studioalbum "Earth Blues" mehr Freude, wie erwartet. Ich korrigiere mich selbst: Apollo Papathanasio ist nicht mehr ganz neu, denn er sang ja schon "Back To Zero" ein. Allerdings sitzt er nun fester denn je im Sattel, da ihm Firewind die Kündigung ausgestellt haben und bei den Beggars ja mal so etwas wie Kontinuität eintreten soll. Besagtes "Back to Zero" (zum Review) enthält gewiss seine gebührenden Momente, hat sich aber zumindest bei mir nicht ganz zum Dauerbrenner entwickelt. Also drückt man als Fan der grandiosen Band Phase von 1996 bis 2000 den geistigen Reset Knopf (quasi "Back To Zero"), legt das schmucke Ding ein, und lauscht den ersten Klängen des Schwedisch/Griechischen Bettlervereins …

Eines vorweg: die künstlerische Ausrichtung hat sich wenig bis gar nicht geändert, sonst wären es ja nimmer Spiritual Beggars, die vor ziemlich genau zwanzig Jahren, als Stoner bzw. Retro Rock lediglich Randspielarten waren, von Arch Enemy Gitarrist Michael Amott gegründet wurden. Der Unterschied zum besagten 2010er Vorgänger "B.T.Z." liegt jedoch an der hinzu gewonnenen Intensität und an der jederzeit spürbaren Spielfreude, sowie an den klar stärkeren Songs. Der latente Hitfaktor einerseits, die extracoolen Arrangements andererseits, machen in Summe das vielleicht beste Beggars Werk seit gut zehn Jahren aus. Auch passt Apollo Papathanasio nun besser ins Gesamtbild der Nostalgierocker, seine Stimme hat für meine Auffassung an Charisma und Ausdruckskraft hinzugewonnen, ja an manchen Stellen klingt seine Powerröhre sogar wie eine feurige Mischung aus Deep Purples Ian Gillan und Russel Allen von Symphony X!

Eingekleidet von einem gewohnt brillanten Schlaghosen meets Blümchenhemd Sound, stechen gerade solch Ohrmuschelviren wie die sofort infizierenden "Wise As A Serpent", "Turn The Tide", und "Hello Sorrow" samt ihren treibend-liquiden Beats besonders hervor. Dass in manchen Passagen die Hammondorgel des Herrn Wiberg (ex-Opeth) förmlich glüht, zwischenzeitlich auch Congas ("To Old To Die Young") angerührt wurden, oder es manchmal nach einer vernebelten Jamsession aus den tiefsten Siebzigern riecht ("One Man’s Curse"), muss wohl nicht sonderlich ausgeschmückt werden. Auch in Anbetracht dessen, wonach die mit zwölf Songs voll gepackte Scheibe keinen nennenswerten Schwachpunkt enthält, müssen solch fantastisch arrangierten Smasher wie "Road To Madness" und "Legends Collapse", die immer wieder ein prickelndes Feeling irgendwo zwischen Deep Purple, Hawkwind und Uriah Heep an die Peripherie drücken, eigens gehuldigt werden. Unabhängig davon, was sich im Moment an Trends entwickelt: Spiritual Beggars werden weiterhin ihr Ding durchziehen und den unzähligen Trittbrettfahrern lediglich das Hinterteil präsentieren. Kurz gefasst: Der kann was, der "Earth Blues".

Trackliste
  1. Wise As A Serpent
  2. Turn The Tide
  3. Sweet Magic Pain
  4. Hello Sorrow
  5. One Man's Curse
  6. Dreamer
  1. Too Old To Die Young
  2. Kingmaker
  3. Road To Madness
  4. Dead End Town
  5. Freedom Song
  6. Legends Collapse
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