Ja, Sapperlot!!! Will denn diese, seit geraumer Zeit so wild tobende Oldschool Death Metal Welle überhaupt kein Ende mehr finden? Die mir bis dato unbekannten Ruhrpötter von
Harasai untermauern diesen nicht aufzuhaltenden, zum Glück noch immer erfrischenden Retro-Reigen mit ihrem zweiten Langstreckenbomber
"Psychotic Kingdom" äußerst eindrucksvoll und erwecken einmal mehr ganz große Lust zum exzessiven Abschädeln!
Insbesondere das niederstreckende Start-Triple
"Resist To Rebuilt",
"The Liquid Everything", Three Kings
" erinnert an jene Zeit, als mich die nicht mehr aus der Szene wegzudenkenden Dark Tranqillity in ihren Bann gezogen haben: nämlich 1997 mit ihrem fulminanten "The Minds I" Album. Dabei will ich gar nicht von platter Kopie sprechen, eher von einer Art Seelenverwandtschaft, die sich bei Harasai zwischendurch auch mal Richtung At The Gates verschiebt. Durch die Bank kompakt arrangiert und überwiegend dynamischer Natur, verwöhnen Harasai den Konsumenten nicht nur mit den typischen Riff- und Beatattacken Marke Göteborg sowie anhand gelegentlicher Blast-Parts, sondern überraschen speziell auf der zweiten Albumhälfte durch forcierten Einsatz von Akustikeinlagen. Und ja, sogar vor gänzlich weichen Klängen schrecken Harasai auf "Psychotic Kingdom" nicht zurück: das vierte Lied "The Art Of The Sun
" muss sogar als gelungene Semiballade bezeichnet werden. Dass man hinterher gleich ein Interlude, nämlich ein reines Piano Stück ("Skywards We Fly
") adaptiert hat, spricht letztlich für die stilistische Vielfalt des talentierten Germanen Quintetts. Doch jetzt mal keine Angst, der Härteparameter droht deshalb noch lange nicht einzuknicken. Weil dafür sorgen in weiterer Folge solch brutale Nackenbrecher wie "Heretic Souls
" und "Dying Race Domain+ schon zu Genüge für den ersehnten Ohrenflächenbrand!
Wie aus dem Nichts hat mich dieser 50 minütige Donnerschlag an den Hörnern gepackt … und wie! Zwar sind
Harasai keine Innovatoren, jedoch verstehen sie es vorzüglich, den berauschenden Nord-Spirit des 90er Death Metal glaubwürdig aufzugreifen, um selbigem die ein oder andere Eigennuance zu implementieren. Das Hauptargument, sich dieser phonetisch perfekt austarierten Todesbleispritze voll und ganz auszuliefern, ist allerdings das nie abreißende Spannungslevel!