Shaking Godspeed? Nein, noch nie gehört. Ach so, ein Trio aus den Niederlanden, das nach der Gründung 2009 schon eine EP und zwei LPs aus dem Ärmel geschüttelt hat.
"Hoera", so der Titel des dritten Vollzeitdrehtellers, ist wie seine älteren Releases eine amtliche Huldigung der späten Sechziger bzw. Siebziger Jahre, die man durchwegs als ein nicht alltägliches Sound Meeting bezeichnen kann, es sei denn, psychedelischer Flower Power Stoff mit gehöriger Dosis Indie Rock gehört zum Standardrepertoire des betroffenen Konsumenten. Was mag das jetzt nun wieder heißen?
Schrullig bis bizarr, glitschig bis unfassbar, psychedelisch sowieso, aber immer noch mit der Prämisse ausgestattet, Charme und Atmosphäre zu transportieren, zeigen
Shaking Godspeed auf knapp 35 Minuten unmissverständlich ihren Background zu Legenden wie den
Rolling Stones und
The Doors, aber auch etwa zu den aktuellen
Eels auf, jedoch ohne den vitalen Eigen- und den nicht weniger essentiellen Wiedererkennungs- Gehalt zu vernachlässigen. Auch scheinen bewusstseinserweiternde Substanzen die als sonderbaren Kompositionen beflügelt zu haben, wobei das Ganze zu keiner Sekunde Gefahr läuft, in eine unüberschaubare Jamsession auszuarten. Überraschungsmomente erwarten einen fast im Minutentakt, so sollte man sich schon die Mühe machen, dem Rundling dementsprechend Aufmerksamkeit zu schenken, bevor selbiger wieder abgemurkst wird. Dabei hätte das schräge Trio keinen geileren Opener als das wuchtige
"I Wonder" hernehmen können, im Weiteren setzt sich das melancholisch getunte und ebenso Hit-taugliche
"Seasons Over" rasch im Hörzentrum fest,
"Jesus" zeigt das sentimentale Gesicht von
Shaking Godspeed, und das unglaublich wirre und gleichzeitig gruselige
"The Ghouls Have Come" erinnert mich sogar an die im Moment sehr angesagten Schweden
Ghost - sollte man gehört haben!
Ein interessantes, wenn auch kurz geratenes Album also, das kontinuierlich Tendenzen zum Aberwitzigen und zum Skurrilen offenbart. Konventionelle Strukturen? Nö. Mainstream? Weit gefehlt! Doch man muss es einfach in seiner Gänze aufsaugen, satt einwirken lassen, ehe die volle Entfaltung Fahrt auf nimmt. Die limitierte CD ist übrigens mit dem Vorgängerwerk
"Awe" bestückt.