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10.0
16 Songs? Fast alle unter 2,5 Minuten? Tonnenweise Oozin' Aahs? Unwiderstehliche Melodien? Texte weit jenseits von Dünnbrettbohrern aus der Sex-Drugs-Rock'n Roll-Hairspray-Fraktion oder der Aggro-Kill-all-whatevers-Schiene? Jaaa! Denn dies ist ein neues Bad Religion-Album! Die besten aller Westcoast-Hardcore-Punks sind zurück, nach 33 Jahren immer noch erfrischend und gehaltvoll wie ein frisch gezapftes Maß und absolut ohne jegliche Abnützungserscheinungen. Aber wie soll es die auch geben, wenn die Bad Religion-Formel von Anfang an schon perfekt war, da bedarf es wirklich keiner zeitgeistig-hippen Rezeptur-Anpassungen. Bad Religion lite – das erledigen die unzähligen Epigonen schon und erreichen damit niemals die Geschmacksperfektion des Originals. Bad Religion sugar-free geht auch nicht, die Oozin' Aahs müssten dafür raus. Bad Religion mit Überdosis Stevia gesüßt – auch nix, zu kitschig und der Nachgeschmack soll grausam sein. Also am besten keine Nachbesserung, alles so wie bisher…zumindest fast.
Denn "True North" ist im Gegensatz zu den Bad Religion-Alben der letzten so ca. 10 Jahre irgendwie anders, weil besser und perfekter. Tatsächlich scheinen sich Dr. Gregory Walter Graffin und Co. wieder auf etwas mehr Härte und Geschwindigkeit, also die seligen Tage von "Suffer" oder "Generator", besonnen zu haben, denn auf "True North" gibt uns die Band erheblich mehr vom schnellen Bad Religion-Song als vom langsamen Bad Religion-Song (worauf missgünstige Kritiker das Oeuvre der Kalifornier gerne reduzieren). Dazu warten die Könige des Melodic-Hardcore diesmal ausschließlich mit absolut hitverdächtigen Melodien auf – da gibt es keinen Ausfaller, kein Füllermaterial, einfach nur Jahrhundertmelodien, die einem sofort nach dem ersten Durchlauf für Tage nicht mehr aus dem Kopf gehen. Gerade dieses unsagbare Gespür für Melodien und mehrstimmige Vocals lassen Bad Religion aus dem Gros der Melodic-Punks kilometerhoch herausragen und bescheren der Band inzwischen auch Fans aus vollkommen anderen Lagern, die mit Punk so eigentlich gar nix am Hut haben. Bad Religion-Songs sind so saugut, dass sie sogar biedere Bankbeamte, die ihren Arsch ansonsten höchstens bei David Guetta schütteln, in ihr 30-Minuten-Mittagspause-MP3-Portfolio aufnehmen, um den noch biedereren Arbeitskollegen mal gerne zwischen Kassaraum und Börsencrash zu zeigen, welch sauharte Underdogs sie doch eigentlich gerne wären. Da wächst der Iro schon beinahe ohne fremde Hilfe, man wird mal schnell vom Banker zum Punker und ist gleich raiff für ein echtes Eisen wie den Opener "True North", der mit Hyperspeed und Melodien zum Niederknien ein Bilderbuch-Punk-Album eröffnet. Einzelne Songs da herauszuheben wäre müßig, jeder einzelne ist ein Hit, sogar langsameres Material wie "Hello Cruel World" oder das von Gitarrist Brett Gurewitz gesungene "Dharma and the Bomb" würden jede Alternativ/Metal-Disco zum Kochen bringen… und die Moshpits sowieso. Weil dieses Album beim Professor seit Wochen täglich läuft und ihm dermaßen unfassbare Glücksgefühle beschert, gibt es dafür 5 Ooohs und 5 Aaahs, minus einem Ich-wär-so-gern-ein-Pogo-King-Banker-Punker-Portfolio-Strafpunkt, denn mit den dicken Geldsäcken und Immobilienhaien aus den Kreditinstituten teilt man solche Glücksgefühle nur ungern…wobei, ach, scheiß drauf! Vergessen wir den Strafpunkt, denn Bankbeamte können in Ausnahmefällen – so wie unser hochgelobter Bruder Cle - extrem coole Hunde sein und darum die Höchstnote für "True North", das beste Bad Religion-Album seit ungefähr 20 Jahren. Trackliste
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Reviews
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