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8.5
Meiner Seel. Ist das tatsächlich schon 16 Jahre her, dass "Reborn In Steel" mitten in eine Zeit platzte, als sich kaum einer einen Dreck um Heavy Metal scherte und die Welt mit Alternative, Nu-, Grunge und sonst was verpestet wurde. Tatsächlich. 16 Jahre, 9 Alben, unzählige Club- und Festivalshows, tausende "moments of metal" – und wohin hat das ganze geführt? Nun, weder zum internationalen Durchbruch noch zum durchschlagenden kommerziellen Erfolg, ABER und das ist das wichtigste: zu einem dicken Eintrag in das Geschichtsbuch des Metal als eine der unbeugsamsten, treuesten und verlässlichsten Vertreter des wahren Metal. Scheiß auf die Kohle! Scheiß auf die Charts! Das was Sacred Steel auf ihrem neuen Album veröffentlichen, ist sowieso nur was für diejenigen, die schon früh morgens Knoten in die lederne Peitsche flechten, den ehernen Bußgürtel enger schnallen (die Nieten liegen innen!) und sich kräftig züchtigen, weil sie am Vortag im Pub um die Ecke gedankenverloren zu irgend einem Hüpfmetal-Song mit dem Kopf genickt haben. Versehentlich? Nur einmal kurz? Vielleicht. Aber das macht das Vergehen nicht kleiner. Denn wie wir alle wissen: bei solchen Ausschweifungen weint das kleine schwarze Geißenkind. Fünfzig Hiebe heißt das gnadenlose Urteil und es tut gut, sich auf diese Art und Weise diesen Notendreck von seiner Seele zu waschen. Mit Blut!
Doch zurück zu "The Bloodshed Summoning". Noch nie haben Gerrit & Co. – alles selbst Die-Hard-Fans, die Seite an Seite mit Euch an der Absperrung vor der Bühne bangen – ein Hehl aus ihren Einflüssen gemacht. Ganz im Gegenteil. Ganz bewusst hat man immer wieder stilistisch zitiert und alle Spielarten des wahren Metal von Doom bis Death in den Sound einfließen lassen. Diesmal sind es unter anderem Bands wie Forbidden, denen beispielsweise in "No God, No Religion" gehuldigt wird. Auch generell treten Sacred Steel diesmal ordentlich aufs Gas und ballern dem Hörer einige Speedgranaten um die Ohren ("Under The Banner Of Blasphemy" oder der Opener "Storm Of Fire 1916", um nur mal zwei zu nennen). Natürlich gibt es Altbewährtes: Gerrits unvergleichliche Stimme, die manche hassen, viele aber lieben, wohlbekannte Melodiebögen und natürlich Texte, für die man kein abgeschlossenes Philosophie- oder Anthropologiestudium braucht. Andererseits gibt es aber auch jede Menge Neues: zum Beispiel eine wirklich tolle Gitarrenarbeit, der man anmerkt, wie viel Tüftelei dahinter steckt, ein sehr durchdachtes, facettenreiches Songwriting, das die Stücke erst nach mehrmaligem Hören so richtig explodieren lässt oder zum ersten Mal ein Albumcover im Comic/Filmplakat-Stil, das aber unglaublich Old School daherkommt und viel Atmosphäre transportiert. Und mit dem außergewöhnlichen Remake von "Dig Up Your Bones" von den Misfits beweist man einmal mehr elitären Geschmack. Toll! "The Bloodshed Summoning" ist auf jeden Fall die bisher abwechslungsreichste Scheibe von Sacred Steel, bietet eine beinahe komplette stilistische Werkschau des Old School Metal und spiegelt die Liebe der Protagonisten zur ganzen Breite des Old School Metal von Doom über Power und Thrash bis hin zum Death Metal perfekt wider. Ich wäre nach einer fast vierjährigen Pause mit einem guten Album wirklich zufrieden gewesen, aber "The Bloodshed Summoning" bietet deutlich mehr. Vor allem zünden die Songs nach mehreren Durchläufen erst so richtig. Ein klarer Beweis für die Qualität des Materials. Viele neue Fans werden wohl nicht dazu kommen, aber wer es nach 16 Jahren noch nicht gerafft hat, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Alle Fans greifen herzhaft zu. Und wenn ihre Landsmänner von Kissin’ Dynamit mal wieder "Steel Of Swabia" anstimmen, dann können sie das ganz bewusst als Tribute an die Band tun, die ihn erfunden hat! Amen! Trackliste
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Reviews
01.11.2009: Carnage Victory (Review)22.12.2006: Hammer Of Destruction (Review) 30.07.2004: Iron Blessings (Review) 01.02.2002: Slaughter Prophecy (Review) News
29.09.2016: "Let There Be Steel" Lyric Video.07.09.2016: Titeltrack als Kostprobe für die Banger. 17.05.2014: Gastieren am 19. Juni in der Livestage Innsbruck. 08.01.2013: Neues Album der True-Metal Bastion! 26.11.2012: Unterzeichnen bei Cruz Del Sur Music. 12.01.2011: "Carnage Victory" Videoclip online. 26.03.2004: CD im Juli |
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