Dass das schwäbische Metal-Urgestein Matt Sinner neben seinen vielen (tollen) Projekten noch Zeit findet, Scheiben zu produzieren…unglaublich! Aber die Argentinier
Helker werden es ihm danken, denn ihr Europadebüt (in ihrer Heimat gab es davor schon zwei Alben in Landessprache) feuert in Sachen Sound aus allen Rohren. Vielleicht einen Ticken zu „fett“, aber so wird heute halt produziert.
Musikalisch orientiert sich "Somewhere In The Circle" an Dio, Primal Fear, den französischen Nightmare, Blood Bound und Vicious Rumors. Somit wäre die Zielgruppe schon mal sauber abgesteckt. Und genau die wird ihre helle Freude an dem
mit knackigen Riffs durchsetzten, melodischen aber nie in seichte Gewässer abdriftenden Heavy Metal haben. Wenn es um traditionellen Stahl geht ist die lateinamerikanische Welt ja oft „deutscher“ als „deutsch“ und tatsächlich würde wohl angesichts solcher Teutonenperlen wie
"No Chance To Be Reborn" oder dem Opener
"Modern Roman Circus" niemand auf eine Band aus einem exotischen Land tippen. Auf
"Begging For Forgiveness" geben sich auch noch illustre Gäste wie Tim „Ripper“ Owens und Ralf Scheepers die Ehre. Eine Geste, die sicher nicht „nur“ aus promotechnischen Gründen von der Plattenfirma eingefädelt wurde. Den beiden Herren nehm ich auch so zu 100 % ab, dass sie einfach
Helker geil finden. Sänger Diego Valdez muss sich mit seinem angenehmen Dio/Soto-lastigen Reibeisenorgan aber sicher nicht hinter seinen berühmten Kollegen verstecken.
Vom ersten Hören an, hatte ich bei der Scheibe ein gutes Gefühl und das bestätigt sich bei jedem weiteren Durchlauf. Die Songs wachsen, die hintergründigen Melodien gehen immer besser ins Ohr. Faszinieren am Anfang eher die geilen Riffs und Diegos kräftiges Timbre, so sind es am Ende des Tages die
Songs, die "Somwhere In The Circle" zu einem kleinen Juwel machen, das sich kein Fan der oben genannten Bands entgehen lassen sollte. Und Prost unserem
"Onkel Sinner", der einfach Geschmack hat. Muss man auch mal sagen. Bin gespannt, ob
Helker uns auch mal livehaftig beehren und was die nächsten Alben so bringen. Für Europa mal ein toller Start!
PS: Übrigens sollten Maiden-Fans mal dieses Cover gehört haben. Absolute Weltklasse!