Mit dem Vorgänger zu
"The Rise" haben mich unsere Landsleute leider nicht überzeugen können. All die guten Ansätze schienen noch nicht endgültig ausgereift, unausgegoren und jeder Moment klang so, als ob noch viel mehr drin gewesen wäre. Auf
"The Rise" machen
TBC die Sache nun weit besser. Hier sind nicht nur gute Ideen und Ansätze, sondern auch konsequent zu Ende gedachte Songs am Start, mit denen sich die Niederösterreicher durchaus einen Namen am internationalen Parkett machen sollten.
Die Basis ist immer noch bombastisch angehauchter Metal. Die musikalische Weltoffenheit lässt den Begriff Gothic zwar zu, wird den zehn Songs aber nicht gerecht, zumal eine gehörige Portion klassischen Heavy Metals ihren immerwährenden Schleier über die Songs von
TBC legt und Ausflüge in rockige, fast poppige Gefilde ebenso gestattet sind, wie der unweigerliche, durch die weiblichen Stimme inszenierte Symphonic Metal Anstrich, der die Frühtage von
Nightwish in Erinnerung ruft. Der Wechsel aus klassischem Divengesang von Natascha Glatt und der mitunter rau, zumeist aber gemäßigten Stimme von Stefane
"Steve" Wöhrer scheint dabei immer noch das Kernstück der Kompositionen. Vieles davon war auch auf
"28 Days" schon präsent, scheiterte mitunter aber an der übergroßen Ambition. Diesmal machen
TBC hingegen Vieles richtig. Das zeigt sich bereits beim starken Einstiegsdoppel
"The Rise" und
"Your Way" deutlich. Das deutschsprachige
"Gnade" wirkt vielleicht etwas kitschig und kann seinen
Unheilig Schatten nicht ganz loswerden, ist aber dennoch gelungenes Beispiel für düstere Rockmusik mit Popappeal. Natürlich finden sich auch auf
"The Rise" einige durchschnittliche Kompositionen, mit dem von Steve im Solo gesungenen
"Save Me", dem 90er Jahre Gothic Metal Zitat
"Lost", dem vertrackten Banger
"Rush Of Antilogy" oder dem lässigen Rocker
"Lake Of Sorrow " haben
TBC aber genügend starkes Material am Start, um ihren vielfältigen und höchst abwechslungsreichen Sound weiter zu etablieren und den nächsten großen Schritt in ihrer Evolution zu vollziehen.
"The Rise" ist kein Meisterstück, aber wirklich gelungen! Wer sich also ein kurzweiliges und mitunter wirklich überraschendes Symphonic/Gothic/Metal Album aus Österreich einverleiben will, der kann sich
TBC in ihrer aktuellen Form getrost auf den Notizzettel schreiben.