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7.5
Bei diesem etablierten Schweden Fünfer hatte ich eigentlich andere Vorstellungen: nämlich, dass selbiger weit mehr im Neo Classical Territorium seine blitzschnellen Trümpfe zückt. Einmal mehr getäuscht. Wurde also höchste Zeit, Beardfish mal genauer auf die Griffel zu spechteln und richtig Gehör zu schenken. Zumindest auf dem aktuellen Rundling (No. 7 in der Discographie) würde ich den vielleicht schon schwer eingrenzbaren Terminus Progressive nur mehr am Rande erwähnen: Beardfish frönen bei "The Void" forciert dem Siebziger Rock, der schwermetallisch aufgemotzt wurde.
Doch dies tut dem Vergnügen, den Skandinaviern genauer auf den Zahn zu fühlen, keinen Abbruch. Im Gegenteil. Der Opener "Voluntary Slavery" ist sogar ein richtig dreckiger Hau-drauf-Track geworden, der den Braveren unter der Prog-Sonne sicher die Schuhe auszieht ... Volltreffer! In diesem Kontext erwähnenswert auch die raue und wuchtige Produktion, welche perfekt die weiteren Songs "Turn To Gravel"/"This Matter Of Mine" repräsentiert. Bei "They Whisper" schleicht sich dann die gute, alte Hammondorgel in den Vordergrund, ehe die Gitarren nur mehr kurzzeitig rebellieren. Ähnlich dem Opener schießt "This Matter Of Mine" straight und unverhohlen, aber deshalb nicht schlechter aus den Boxen. Kontrastprogramm gibt es dann beim instrumentalen "Seventeen Again", ein Stück, das von Pianoklängen dominiert wird. "Ludvig & Sverker" könnte zumindest zu Beginn als kantige Verson eines ELO Songs durch gehen und das extrem bluesige "Where The Lights Are Low" am Ende zieht ohnehin seine ganz eigenen Kreise. "The Void" begeistert, reißt mit, um im nächsten Augenblick vor den Kopf zu stoßen ... Zumindest für mich klingt der Inhalt sehr lebendig und füllig, teilweise zwanghaft aggressiv (gerade die erste Hälfte), ehe es am hinteren Block scheint, als wäre etwas die Luft ausgegangen - die Stimmung verliert sich im Sumpf der Melancholie. Also ein gewisser zwiespältiger Nachgeschmack lässt sich bei "The Void" kaum absprechen. Nichts desto Trotz präsentieren Beardfish ein überaus ambitioniertes und pfeffriges Werk, welches auch tolerante Metaller ansprechen wird. Trackliste
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