Nach den obergeilen Crossover-Maniacs
SSS nun die nächste positive Überraschung aus Liverpool: Die Jungspunde
Bludvera zeigen, dass es beim Thrash-Metal vor allem darum geht, sich selbst als Medium der Musik zu verstehen, und einfach loszulassen. Sie schreien, wüten, rasen. Ohne aufgesetztem Image oder dem blutleere Imitiergehabe irgendwelcher Big4. Es sind treibende Songs, die sich langsam steigern, pausieren, dann wieder losbrechen, anderswo gibt es durchgehend die volle Packung Kampfthrash – mit ordentlich Härte, Speed und einer Prise Crossover-Moshparts.
Zweifellos erfüllt die Mehrheit der Songs die Erwartungen, die man an die junge
New Wave Of Thrash Metal Band stellt. Nur fragt man sich zuweilen: Woher kenne ich das bloß? Egal. Laune macht das alles, auch wenn - erneut - der Begriff Retro fallen muss. Unter keinen Umständen der Begriff Hype. Denn die Band wirkt keinesfalls so, als sei sie überspitzt gesagt
gecastet und bewusst auf genre-affine Zielgruppenansprache getrimmt worden. Knapp 30 Minuten brauchen sie auf dieser EP (!), um ihre sieben Geschichten über die Bay Area und altgedienten Teutonen Thrash zu erzählen, die Arrangements sind druckvoll und transparent, lassen immer noch viel Luft für herzhafte Rhythmuswechsel und verfügen doch über eine erstaunliche Effizienz.
Als Ergebnis klingen ihre räudigen und sauber produzierten Songs mal wie
Kreator ohne Routine, mal wie
Vio-lence ohne hardcorige Pit-Attitüde, mal wie zackige
Atrophy ohne Kriegsbemalung, mal wie
Havok ohne Handbremse und lärmen um Längen besser als der leider immer noch aktuelle
Fueled By Fire Langweiler
"Plunging Into Darkness". Bin gespannt, ob der anstehende
Lich King Output die
"Terrorform" in die Knie zwingen kann…