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Jawohl, das hier nenne ich mal gepflegten und stilvollen Power Metal! Es ist gar nicht so lange her, als ich Sanvoisen und dem zweiten Werk "Soul Seasons" in unserer Classic Rubrik ein paar Zeilen widmete, wo auch Conception und ihr letztes Opus "Flow" kurz erwähnt wurden. Genau diese beiden Kapellen kommen mir schnell in den Sinn, wenn ich das aktuelle Scheibchen der Deutschen Destination’s Calling in den Player lege. Die vier Jungs haben via Silverwolf ihr Debütalbum "Invisible Walls" vor vier Jahren signen lassen, umso überraschender scheint es, dass das überfällige, zweite Langeisen "End of Time" als reine Eigenproduktion angepriesen wird – aber völlig egal, solange das Endergebnis stimmt. Und das stimmt hier definitiv.
Die elf top arrangierten Tracks, die mit einer transparenten und druckvollen Produktion vollauf überzeugen, sollten ebenso jene Klientel ansprechen, die die klassischen Werke von Queensryche, von den Schweden Evergrey oder von den als Insidertipp gehandelten House Of Spirits als essentielles Ohrenfutter erachtet. Durch die häufig vorkommenden Akustikgitarrenparts wirken Destination’s Calling vielleicht eine Spur weicher und melancholischer, aber deshalb nicht weniger interessant als diese namhaften Referenzbands, die lediglich als Orientierung dienen. Warum? Ganz einfach: weil es Destination’s Calling vorziehen, ihr eigenes Süppchen zu kochen, ohne groß auf fremde Gewürze zurück zu greifen. Angenehm auch die Stimme: Christian Gräter besitzt zwar (noch) nicht eine unverwechselbare Identität Marke Geoff Tate, doch ausreichend Talent, um den Songs eine feine Note zu verpassen. Sämtliche Hooklines der sattelfesten Instrumental Sektion wirken stets wohl durchdacht und nie überladen. Anders gesagt: Die Balance aus aromatischer Eingängigkeit und subtilem Anspruch stimmt zu jeder Sekunde. Die "ungezwungene" Attitüde, die ihren Reiz vollends entfaltet, sozusagen. Dass die Quadriga beim Composing ziemlich genau weiß, was sie will, hört man speziell in solch infektiösen Ohrwürmern "Soulbound", "Revolution In Mind (Hammer!)", "End Of Time" oder "Walking On Thin Ice" mehr wie deutlich! Destination's Calling haben nichts, aber auch wirklich nichts dem Zufall überlassen. Weder der Mix (Sasche Paeth), noch das gehobene Songwriting, geschweige das Cover/Layout lassen Wünsche offen. Fast schon beschämend, dass die Kerle gerade mal € 12.99 für "End Of Time" auf ihrer Homepage verlangen. Man glaube mir, die sind bestens investiert! Trackliste
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