Anschnallen! Mit den Italienischen Brutalo-Deathern
Carnality geht’s binnen Sekunden mitten ins Kriegsgebiet. Wir rasen vorbei an den Kratern von
Cannibal Corpse,
Nile oder
Dying Fetus. Auf 38 vernichtenden Minuten wird zumeist geblastet und gegrunzt, was das Zeug hält, Auflockerungen doomiger oder melodischer Art halten sich dezent im Hintergrund.
Die Lieder ihres ersten kompletten Albums springen den Hörer förmlich an und treten ihm im selben Moment in den Arsch. Große widerborstige Detonationen aus Blastbeats von der Stange, Nähmaschinen-Drumming (das natürlich nicht getriggert wurde…), wahnwitzigen Fingerakrobatik-Gitarren und Rhythmen, die sich gegenseitig ausmanövrieren und die akustische Zerstörungs-Maschinerie zum gemeinsamen Angriff erheben.
"Carnality" besitzt meiner Meinung nach leider nicht viel, wobei man sein Kaltgetränk vor lauter Aufregung verschütten muss, Geknüppel ohne Sinn ist aber auch okay.
Das führt bei den meisten dieser Techno-Death-Acts aber dazu, dass sich auf ihren Platten ein oder zwei gute Songs finden, der Rest ist so langweilig und verzichtbar, dass man frustriert die unerreichten Death-Metal-Alben von den antiken Gründungsvätern wieder rauskramt.
Ob das alles nun besser oder schlechter ist als das aktuelle
Job For A Cowboy Getrümmer kann ich beim besten Willen nicht entscheiden, da ich mich in diesem Metier genauso wenig auskenne wie unser AOR-Kollege Steffe im Bestial War Metal. Deswegen ist die Wertung auch mit Vorsicht zu genießen. Die Zielgruppe sollte auf jeden Fall ein Ohr riskieren...