Es ist schon eine ganze Weile her, dass uns ein Promo-Päckchen von den US-Rockarchäologen von Eönian Records aus Indianapolis erreicht hat. Wenngleich sich nie wirkliche Topscheiben in jenen Lieferungen dieses Speziallabels, das sich das Ausgraben von unveröffentlichten Hardrock-Perlen aus den späten 80ern und frühen 90ern zum Programm gemacht hat, befinden, freuen wir uns immer wieder über Post der Herren dieser bemerkenswerten Company, stellen sie uns doch immer wieder aufs Neue rare und zum Teil durchaus sammelnswerte Alben zur Verfügung.
Neuester Streich ist eine Truppe aus dem Großraum San Francisco namens
Murder Bay, die in den Glanzzeiten des US-Hardrocks sich nie über den Status eines Geheimtipps hinaus etablieren haben können. Die Gründe dafür könnten mannigfaltig gewesen sein. Vielleicht war das Aufschlagen der Bandbasis außerhalb von Los Angeles die Ursache, vielleicht auch nur mangelndes Glück - sozusagen nie am richtigen Platz zur richtigen Zeit, vielleicht - aber auch nur vielleicht hatte es auch am zwar immer noch überdurchschnittlichen, aber keineswegs herausragenden Songmaterial gelegen, dass bei
Murder Bay keine Plattenfirma angebissen hat.
Ohne Zweifel sind die 13 Songs auf
"Never Was An Angel" klassisch solide Hardrock-Kost der damaligen Zeit, sauber komponiert, arrangiert, eingespielt und produziert. Die Akteure agieren durchgehend auf handwerklichem Topniveau. Richtige hymnenhafte Brecher oder herzzerreißende Balladen, also die zu dieser Zeit für den Durchbruch absolut notwendige Radiokompatibilität, besitzen die Tracks aber leider alle nicht.
Das Fazit lautet wie zumeist bei Releases von Eönian Records. Für Hardcore-Genrefans und sammelwütige 80ies-Maniacs dürfte auch
"Never Was An Angel" ein besitzenswertes Juwel darstellen. Für alle, die sich damit nicht angesprochen fühlen, definitiv kein Musskauf.
Murder Bay -
"Land Of Plenty"