Velvetcut nennt sich das mir bis dato unbekannte Electro/Industrial Rock Projekt aus Finnland, dessen Geburtsstunde ins Jahr 1999 zurück geht. Das nun mehr dritte Full-Lentgh-Album um Frontman/Songwriter Tomi kann aber fast reiner Soloauftritt gewertet werden, bei dem nahezu alle Handgriffe vom Mainman selbst geleistet wurden.
Zwar fehlt dem Schreiber der Bezug zu den früheren Kreativtaten (2006 -
"Thirteen", 2009 -
"Hussshhh (The Sound of Sorrow and Silence)") aus Suomi, doch mag es ihn keineswegs daran hindern, den Ball für
"Electric Tree" eher flach zu halten. Der zumeist recht poppig gehaltene Mix aus obigen Genre Baustellen, bei dem sich Referenzen zu
Nin,
Placebo,
Muse oder
Depeche Mode am meisten hervortun, biegt ganz gefällig um die Ecke und vermag neben der düsteren Grundstimmung auch ein paar Hit-Tendenzen durch schimmern zu lassen, jedoch bleibt bei aller Aufmerksamkeit ein dezent-fahler Nachgeschmack nach diesen 30 Minuten zurück, mit der simplen Erklärung, dass einige Arrangements etwas zu seelenlos wirken und auch die entscheidenden Ecken und Kanten prinzipiell im Songwriting fehlen. Handwerklich ist
"Electric Tree" von der Picke auf einwandfrei und ebenso in seiner kühlen Atmosphäre herzeigbar, aber ohne den nötigen
elektrischen Sprühfunken nützt dies im Normalfall halt recht wenig. Anspieltipps: das noch recht ambitionierte
"Pulse Of The Earth" zu Beginn und das mit tollen Spannungsbögen aufwartende
"Farewell And Goodbye". Schade, mehr von der Sorte hätten der Scheibe echt gut getan.