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7.5
Nebenprojekte sind eine Seuche. Manche sind unnötig wie ein Kropf, andere versinken in der Belanglosigkeit. Von Dezperadoz kann man das gottlob nicht zwingend behaupten. Alex Kraft und Tom Angelripper haben wie Western-Alliance einst vor über zehn Jahren gegründet, der Onkel Tom ist zwar mittlerweile nicht mehr fix dabei, die coole Stilistik der Western Metal Songs bleibt aber bestehen.
Album Numero vier nennt sich also "Dead Mans Hand" und erzählt die staubige Story vom Revolverhelden Wild Bill Hickock. Einmal mehr ist es eine wirklich coole Mischung aus klassischen Western-Soundtrackmomenten und staubtrockenem Country, Hard Rock und Metal, die mich dazu verleitet mir den Faschingshut aufs Haupt zu pressen, während ich cool wie Django die Zeilen zu diesem Review in die Tastatur knallen. Dass die Atmosphäre von "Dead Mans Hand" staubtrocken, rebellisch und rotzig ist, passt wie die Faust aufs Auge. Stoner Rock, Metal, Sleaze, Rock N Roll, Thrash, Rockabilliy: Alles dabei, alles mit dezent aber effektiven Westerngitarren aufgemotzt und mit amtlichem Schießbudendruck durchschlagskräftig gemacht. Authentisch und cool und auch wenn die ganz großen Hits fehlen, sind Nummern wie das stimmungsvolle "Bullet With My Name", die süffige Coutrynummer "My Ol' Rebel Heart", das aufmüpfige "Salon No 10" oder das pfundige "Showdown" (Inklsuive Gastauftritt von Tom Angelripper) nur vier von 14 gelungenen und vor allem sehr abwechslungsreichen Tracks. Hier regiert die Western-Atmosphäre und hier klingt zum Glück, weder vom Sound bis zu den Vocals von Alex Kraft, der immer wieder mal sogar nach The Cult's Ian Astburry tönt, rein gar nix so richtig deutsch. Viel mehr muss über die vierte Dezperadoz Rille nicht gesagt werden. "Dead Mans Hand" schwitzt, klingt nach Revolvern, nach Whiskey und verdammt viel Staub. All das ist sicher nicht revolutionär aber sehr cool, angenehm ungezwungen und mit verdammt schnittigen Sporen an den Stiefeln, zu einem feinen Metal-meets-Western Cocktail gemixt. Wer sich mal wieder auf einem Ennio Morricone oder Sergio Leone Trip befindet und zwischen diversen Western-Marathonabenden vorm Fernseher die passende Pausenbeschallung sucht, bei der er auch nicht auf seine Ration Metal verzichten will, der ist hier perfekt aufgehoben. Sehr cool! Trackliste
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