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9.0
Naglfar haben sich ihren Status redlich erarbeitet und selbst ich, der ich nun wirklich kein bekennender Black Metal Fetischist bin, schätze die Kunst der Schweden seit einigen Jahre überaus. Auf ihrem sechsten Longplayer zeigen sich die Herren als Trio, ihr Sound ist deshalb aber keineswegs reduzierter oder gar sporadischer geworden.
"Téras" zieht sich dasselbe dunkle Edelkleide an, wie sein Vorgänger "Harvest". Naglfar streifen sich düstere Gewänder um, legen stilvollen Prunk an die Arme und verzieren ihre musikalischen Gesichter neuerlich mit hochglänzenden Lacken. Die Mannen um Kristoffer Olivius ziehen neuerlich in verlockender Art und Weise aus, um Dunkelheit, Hass und ihre majestätische Höllenatmosphäre zu verbreiten. All das tun sie stilvoll und gekonnt. Wüste Zerstörung und manch ungebremste Wut der Frühtage sind einer erhabenen Epik und königlichem Bombast gewichen. Naglfar bündeln ihre Kraft in mächtig schleppende Black Metal Kolosse, in denen Theatralik und Bombast fruchtbar neben rasender Härte und roher Gewalt stehen dürfen, ohne sich eingrenzen zu lassen und vor allem ohne ausschließlich für Black Metal Fans relevant zu sein. Naglfar zeigen sich monumental und opulent. Ihre schwarzmetallischen Predigen sind durchdacht und so packend inszeniert, dass sie problemlos neben jüngeren Dimmu Borgir, Behemoth, Watain oder Septicflesh Meisterwerken stehen können, ohne ihre Basis zu leugnen, oder die immer wieder bemühten Dissection Affinitäten totzuschweigen. Selbst ein Querverweis zu jüngeren Viking Metal Epen lässt sich ziehen, ohne der Band und ihrer Aura unrecht zu tun. Dass "Téras" dabei keine neue Epoche im Schaffen dieser Band einläutet, mag manch hohe Erwartungshaltung dämpfen, tut der Klasse des Werks aber keinen Abbruch. All das Gebotene ist pechschwarz, ist mächtig und kommt im absoluten 16:9 Breitwandformat. Dass es auch ein wenig steril und nicht unbedingt revolutionär ist, steht auf einem anderen Blatt. Die transparent und dennoch unglaublich fette Soundkulisse, fesselnde Melodiebögen, schwelgende Harmonien und stimmungsvolle Keyboards machen das immer noch vehement und rasende Gebolze der Schweden jedenfalls einmal mehr so massentauglich, wie ein diabolisch nordisches Death/Black Metal Epos eben nur sein kann. Die Songs von "Téras" sind abwechslungsreich und technisch auf allerhöchstem Niveau. Neben rasanten Epochalvorschlaghämmern wie "Pale Horse" oder "Come Perdition" und dem eingängigen "Bring Out Your Dead" fesseln mich vor allem die monumentale Dichte einer typisch nordischen Midtempohymne wie "The Monolith" und das majestätisch treibende, in bester Langschifftradition rudernde Viking Black Epos "The Dying Flame Of Existence". Naglfar untermauern auch im Jahre 2012 ihren Sitz in den Ruhmeshallen der schwarzmetallischen Oberliga mit Leichtigkeit. Tolle Riffs, massive Schlagzeuglawinen, durchdachte Songs, die ihre Erhabenheit von Durchlauf zu Durchlauf mehr entfalten, und vor allem eine packende Atmosphäre und Langzeitwirkung machen "Téras" zum perfekten Nachfolger von "Harvest" und einem gefunden Fressen für all jene, die sich ihren pechschwarzen Metal gern mit Stil und Klasse und in perfektem Ambiente zu Gemüte führen ohne hemmungslos tot geprügelt werden zu wollen. Das Totenschiff bleibt auf Kurs und hat ein weiteres Klassealbum mit an Bord. Nicht mehr und nicht weniger und genau deshalb ist es für mich persönlich rundum zufriedenstellend. Wie der eingefleischte Black Metal Purist nun in seiner Höhle mit "Téras" umgeht, kann ich hingegen leider nicht aufklären… Trackliste
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Reviews
08.12.2013: Sheol (Classic)04.03.2007: Harvest (Review) 12.08.2005: Pariah (Review) News
29.03.2020: Haben neues Video am Start09.03.2020: Präsentieren "Cerecloth" Videoclip 13.07.2012: Geben das Line- Up für Live-Gigs bekannt 17.02.2012: Limitierte 7inch EP im "Die-Cut" Klappcover. 03.02.2012: Alle Infos zum neuen Album! 25.12.2011: Neues Lied "Pale Horse" via YouTube online! 13.01.2007: Erntezeit 11.01.2005: Das Totenschiff bricht auf zu neuen Ufern! 25.03.2004: Livemitschnitt 02.07.2003: am Metalfest 2003 |
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