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Cover  
Adrenaline Mob - Omertá (CD)
Label: Century Media
VÖ: 19.03.2012
MySpace
Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
9.0
Seit der Kündigung bei Dream Theater, die in der weltweiten Rock/Metal Szene bekanntllich hohe Wellen schlug, scheint Trommelass Mike Portnoy engagierter und hungriger denn je zu sein. Als wäre er nicht schon zuvor ein Burnout gefährdeter Workaholic gewesen, laufen nun sämtliche Projekte (u. a. Avenged Sevenfold, Transatlantic, Flying Colors, Aushilfe bei StoneSour) fast durchgehend nebeneinander, als könnte er einfach nicht genug Glückshormone in seine Birne und Extremitäten kriegen. Ein Wink mit dem Zaunpfahl? Zusammen mit Symphony X Powertimbre Sir Russell Allen und Sonic Stomp Shreddermaster Mike Orlando - letzterer gilt als der eigentliche Gründer von Adrenaline Mob - haben die drei Routiniers eine Kapelle ein Start, welche mit den bisherigen Referenzbands nur in Nuancen vergleichbar ist.

Mit modern gestyltem Metal, der Groove betonter kaum sein könnte, zeigt man der Konkurrenz von Disturbed und Co., wie man neben gesunder Härte ebenso äußerst geschmeidige Songwriting Qualitäten serviert. Wobei es kein Zufall sein dürfte, dass ausgerechnet der Bassist von den genannten Millionensellern in Form von John Moyer nachträglich engagiert wurde. Nun, der Fleisch gewordene Kleiderschrank - sprich Russell Allen - beherrscht auch diesen eher räudigen Gesangsstil, Portnoy vermöbelt straight, dafür noch effektiver seine üppige Fellkollektion, und Orlando feuert eine Riffsalve nach der anderen ab, dass man im Minutentakt all seine Luftgitarren zertrümmern will. Zudem hat sich bei manchen Soli ein "Gefippe" Marke Dimebag Darrell (R.I.P.) eingeschlichen - nicht übel drauf, dieser Bursche.

Mit "Undaunted" zeigen Adrenaline Mob gleich unwiderruflich auf, was ein richtiger Punch ist, obendrein erinnert diese reinplatzende Bombe wie das drauf folgende "Psycosame" an die frühen Soil Gaben (remember "Redefine") und an Black Label Society. Das ist exakt der Stoff, der mal wirklich in die Rubrik "das schiiiieeeeebt" fällt. Generell: die großen Pluspunkte sind die breit gestreuten, markanten Hooklines und folglich ein hoher Wiedererkennungswert. Zwei löbliche Attribute, die speziell beim dynamisch/emotionsgeladenen "Indifferent", bei der Ballade "All On The Line" und beim Arsch tretenden Rocker "Feelin' Me" vorzüglich zum Tragen kommen. In ähnlich entzückender Tonart geht es dann weiter. Das episch gekleidete "Hit The Wall" und die massiv drückenden "Believe Me"/"Down To The Floor" zünden wie die zweite Ballade "Angel Sky" (deren Harmonien ein wenig an die Scorpions erinnern) nämlich restlos und wollen schnellstens wieder aufgesaugt werden.

Fazit: Unter den elf Tracks von "Omerta" befindet sich kein einziger schwacher (lediglich "Freight Train" fällt leicht ab), wobei man mit "Come Undone" von der '1980 Poplegende Duran Duran eine fette und nicht minder gelungene Überraschung parat hat. Zugegeben: ich hätte mir nie erträumt, dass diese Scheibe von der ersten Sekunde derart einschlägt. Orlando, Allen und Portnoy haben mit "Omertà" (zu Deutsch übrigens "das Schweigegelübde") gleich beim ersten Anlauf ein massiv rockendes Monster kreiert, was schon jetzt (!) nach einer ausgedehnten Tour sowie nach einer zweiten Studioproduktion schreit. Sollte Leute aus dem klassischen Prog-Sektor sowie Fans aus den neuzeitlichen Rock/Metal (Alter Bridge, Disturbed, Godsmack) Verströmungen begeistern. Oder wenigstens ansprechen. Für mich persönlich ist "Omerta" definitv ein Start wie aus dem Bilderbuch!

Trackliste
  1. Undaunted
  2. Psychosane
  3. Indifferent
  4. All On The Line
  5. Hit The Wall
  6. Feelin' Me
  1. Come Undone (feat. Lzzy Hale)
  2. Believe Me
  3. Down To The Floor
  4. Angel Sky
  5. Freight Train
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