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6.0
Natürlich ist es bitter für Hardrockdinosaurier, wenn sie immer und immer wieder an ihren 70er Großtaten gemessen werden. "Rock Bottom", "Lights Out" und "Doctor, Doctor" sind Hymnen für die Ewigkeit. Keine Frage. Keiner erwartet anno 2012 dass die alten Herren noch einmal solche Glanztaten aus dem Ärmel schütteln. Schon gar nicht ohne Michael Schenker. Und in den letzten dreißig Jahren – sind wir mal ehrlich – konnte die Band ja noch nicht mal an die Qualität ihrer B-Hits wie "Love To Love" oder "Only You Can Rock Me" heranreichen.
Was bietet nun die aktuelle Scheibe "Seven Deadly"? Nun, mit einem Wort: soliden, groovigen Hardrock und Blues. Erwartungsgemäß kann keiner, aber auch wirklich keiner der Songs an die oben erwähnten A- oder B-Klassiker heranreichen. Dennoch schreibt die Band keine überflüssigen Stücke. Alles tönt, sagen wir mal nett, wenn auch zwei Klassen zu verhalten aus den Boxen. Gut wird es immer, wenn Meister Mogg seine bluesigen Vocals erschallen und Gitarrenhexer Vinnie Moore seine Flying-V aufheulen lässt. Dann groovt es auch ein hier und da ein wenig und man kann während der schönen, mal rockigen, mal verträumten Soli gut entspannen. Einen Song herausheben? Geht nicht. Alles bewegt sich auf dem selben, guten Qualitätslevel. Ohne Höhepunkte aber auch ohne nennenswerte Ausfälle. "Seven Deadly" klingt eher wenig tödlich, sondern eher schon nach Rente. Relaxt, manchmal verhalten groovig, ein wenig langweilig. Aber dennoch grundsolide. Zu wenig für meinen Geschmack, um neue Fans zu gewinnen oder auch nur das Feuer der Begeisterung bei den alten zu wecken. Man wird es kaufen, hören und in die Sammlung stellen. Tut dort auch nicht weh, reiht sich seelenruhig in die Diskographie ein und wird eines Tages vergessen sein. Schade eigentlich, denn das Potenzial für einen richtigen Reißer hätten die alten Haudegen sicher noch. Vielleicht nimmt man sich ja mal ein Beispiel an Bands wie Status Quo. Die sind zwar auch noch alt, rocken aber noch richtig weg. Trackliste
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