Schon beachtlich, was Ice Warrior Records/Rock It Up so immer an originellen Künstlern ausgraben.
Pandaemonium sind eine italienische Band, deren Roots tief in die frühen 90er zurückreichen und die in ihrer Geschichte auch schon zwei CDs veröffentlicht haben. Ein Blick auf den Schriftzug und das kitsch… ähem… kultige Cover genügt und man ahnt schon, welche Musik sich hinter dem Namen verbirgt…
Jawohl! Sie spielen diesen
typischen, italienischen Symphonic Metal mit progressiven und epischen (Fantasy-)Elementen, der anno 2012 wieder angenehm unmodern klingt. Einflüsse von Bands wie
Rhapsody (logisch), Virgin Steele, Manowar und Filmsoundtracks der 50er und 60er Jahre (Ben Hur, QuoVadis & Co lassen grüssen) sind natürlich nicht wegzuleugnen. Trotzdem klingen
Pandaemonium erstaunlich authentisch und durch einige mehr oder weniger gelungene stilistische Trademarks auch sehr originell. Während einen der immer wieder mal eingestreute weibliche Gesang schon mal zusammenzucken lässt und die Songs hart an die Kitschgrenze steuert, gibt es instrumental rein gar nix zu bemängeln. Sehr
fitte Musiker, tolle Gitarrenläufe, teilweise packend arrangierte Stücke mit folkloristischen Zitaten und eingängigen Refrains – alles vom Feinsten. Und ganz wichtig: die Keyboard-Dosis wurde zu Gunsten der tollen Gitarrenarbeit massiv reduziert. Sehr löblich!
In Summe also
ein Album für dicke Freunde opulenten, leicht progressiven Symphonic-Metals, die von sich behaupten können, mit einer hohen Kitsch-Resistenz gesegnet zu sein. Während sich instrumental oft die Gänsehautpassagen nur so aneinanderreihen, sind die (vor allem weiblichen) Vocals sicher grenzwertig. Als Anspieltipp kann ich hier nur den Rausschmeißer
"Until The End" nennen, der quasi die CD noch einmal subsumiert. Viel Licht, ein wenig Schatten, aber auf alle Fälle ein
sehr außergewöhnliches und keinesfalls trendiges Werk für eine genau umrissene Zielgruppe.