Solider Hardrock in österreichischer Mundart – so simpel und kurz kann man
Stranzingers Musik auf den Punkt bringen. Der legendäre Gitarrist aus dem Innviertel, hat mit allem und jeden in Österreich gespielt, der Rang und Namen hat:
Hubert von Goisern,
Drahdiwaberl,
Supermax,
EAV… nebenbei schreibt er auch solo reihenweise starke Rocksongs. Elf Stück davon liegen jetzt in Form von
"Wir San Ned Aus Zucker" vor.
Musikalisch orientiert sich
Stranzinger (Gott sei Dank) nicht an den Bands, mit denen er zeitlebens gezockt hat, sondern eher an
Deep Purple,
Rolling Stones,
AC/DC und
ZZ Top. Bluesige Riffs, fein ausgearbeitete Soli, dezente Hammondorgeleinsätze und jede Menge Hooks prägen das Gesamtbild der Kompositionen. In angenehm dosierter Härte und mit einem überraschend fetten aber total organischem Sound ausgestattet schallen die einprägsamen Stücke aus den Boxen. Apropos einprägsam -
Stranzinger schafft das kleine Kunststück, dass man seine Songs zwar schon beim zweiten Refrain mitsingen kann, sie aber dennoch nie platt oder banal klingen. Die fantastische Ballade
"Deine Roten Hoar" mit ihrem coolen Gary Moore-artigen Solo oder der flotte Opener
"Oamoi" seien hier als Referenz erwähnt. Klasse!
Bei CDs wie
"Wir San Ned Aus Zucker" stell ich mir manchmal vor, wie gut sich das ganze verkaufen würde, wenn die Texte auf englisch wären und am Cover der Name einer bekannten englischen oder amerikanischen Rockband stehen würde. Denn in Sachen Qualität gibt es definitiv keinen Unterschied zwischen den bereits erwähnten Bands und
Stranzinger. Für Vollblutmetaller ist das ganze zwar nur bedingt hörbar, aber wer gerne mal eine alte ZZ-Top- oder Deep Purple-Scheibe auflegt und sich an Mundarttexten nicht stört, sollte mal ein Ohr riskieren. Oder zumindest die Gelegenheit nutzen, sich die Band bei dem einen oder anderen österreichischem Open Air mal anzusehen.