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Die seit 2004 aktiven Irischen Rocker
Glyder hauchen der schon lange verwesten Leiche Heavybluesrock nämlich absolut kein neu aufblühendes Leben ein. Wer diesen antiquierten Sound zu Recht für vergessen hält, der muss
"Backroads To Byzantium" auch nicht anhören, denn das Album ist entsprechend rüde, staubtrocken und analog produziert. Aber was heißt schon produziert? Man hat wahrscheinlich zwei Mikros in die Mitte gestellt und die Bandmaschine angeworfen.
Verpackt in diesem auf 70er-Jahre-Standards getrimmten, topaktuellen Retrosound, der schon für
Graveyard,
The Answer oder
Rival Sons der Schlüssel zum Erfolg wurde, legen
Glyder dann aber erschreckend schwache Singalongs (
"Don`t Make Their Mistakes",
"Long Gone"), akustisch gezupfte Gähn-Balladen (
"Motions Of Time") und verkrampft auf Gute Laune bedachte Uptempo-Rocker (
"Fade To Dust",
"Two Wrongs") vor. Der Rest ist gediegene, nichtssagende Wohlfühlhintergrundmusik, Classic Rock, dem die großen Glanzmomente fehlen und der bestimmt niemanden wehtut, aber auch niemanden stört.
Zudem wird man das Gefühl nicht los, dass die beiden Gitarristen schon nach dem einfachsten Tapping zusammen mit ihrem Zahnstocher-dünnen Gitarrensound unters Sauerstoffzelt müssen.
Reden wir nicht lange drum herum: Ein Zahn-Ausreißer ist
"Backroads To Byzantium" bei weitem nicht.