Within Your Pain, die Eunuchen der Metalcore-Liga. Sie wollen, aber sie können nicht. Weil das Infoschreiben
extremen und brutalen Sound, einprägsame Riffs, technische Soli, halsbrecherische Breakdowns und introspektiv-emotionale Lyrics bejubelt, wäre die CD beinahe im Müllcontainer gelandet. Weniger gut, dass wir doch noch mal reingehört haben: Hochambitionierter Geisterbahn-Core, der mal ein diffuses Unwohlsein auslöst und mal so wirkt, als hätten
Hatesphere mit
Unearth und
Darkest Hour eine versoffene Schicksalssymphonie ausgetauscht.
Die Italienischen Arbeiterklasse-Helden setzen bei
"Ten Steps Behind" auf massenkompatibles Designhandwerk von der Konsensstange: Tut Augen/ Ohren nicht weh, sieht nach viel mehr aus und hört sich nach viel mehr an, als es wirklich ist. Songs wie
"No Dream We Can Trust In",
"This Quiet Silence" oder
"Destroy Erase Embrace Despise" sind zwar respektable Beiträge zur Moshpit-Abfahrt, allerdings wirkt das Geschrei, die einfach durchschaubaren Gröl-Refrains und das völlig übertriebene Tough-Guy-Getue inzwischen so festgefahren und gleichermaßen konstruiert, dass einem oft die Lust vergeht.
Doch am schönsten ist es immer noch, wenn zur ungewohnten Mülleimer-Produktion, den beliebig austauschbaren Death-Metal Riffs und den unausweichlichen Breakdowns das fast zu Ersticken drohende Möchtegern-Organ erklingt.
Fazit: Selbst wenn man mit dem musikalischen Urteilsvermögen gewisser TV Casting Jury Mitglieder geschlagen wäre, man würde es trotzdem mitbekommen:
Within Your Pain und ihr
"Ten Steps Behind" kann man zu Recht vergessen. Mit aufgesetzter Schlecht-drauf-sein-Härte flösen einem die Westentaschen-Coreler ungefähr so viel Respekt ein wie ein Glas Wasser.