Musikalisch zwischen Techno-Death, Extrem Metal, Neo-Thrash und sogar modernem Power Metal schwingend, beweisen
Eternal Gray, dass sie ihre Finger am Puls des Zeitgeists haben, denn was nützt schon ein so aufrüttelndes Album wie
"Your Gods, My Enemies" ohne Mainstream-Appeal?
Die musikalisch durchaus reizvollen Soundkonstruktionen, die Windungen und Verschlingungen dieser Tracks, in denen die paar elektronischen Soundzugaben ebenso effektiv sind wie das kühle Klangbild, das nach allen digitalen Regeln der Kunst für heutige Hörgewohnheiten fit gemacht wurde, muss bedauerlicherweise von dieser durchaus entbehrlichen Murmelgrummelstimme begleitet werden. Und das ist bei aller Liebe ein bisschen zu sehr einfallslos, abgedroschen und identitätslos. Dem gegenüber bauschen sich komplexe Melodien zu monolithischen Klangwänden auf, triste Melancholie schlägt um in schiere Aggressivität, dröhnende Gitarren und maschinenartiges Schlagzeug rollen wie Monstertrucks über einen hinweg, und wenn die Kolonne davon gezogen ist, setzen kurze Regenerationsphasen ein – nur damit die nächste Angriffswelle wieder anrückt. Eine technoide Schocktherapie, die wachrüttelt.
"Your Gods, My Enemies" erzeugt eine solche Kälte, dass man sich leicht ausmalen kann, wie isoliert und ungeliebt sich die Israelis wohl in ihrer Heimat fühlen mögen, denn unter den kraftvollen High-tech-Salven lauern allerschwärzeste Schatten und Abgründe.
Gäbe es
Eternal Gray nicht, müsste man
Immolation,
Fear Factory,
Gojira,
Meshuggah,
Hypocrisy und
Nevermore fragen, ob sie sie für uns erfinden.