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Cover  
Necrodeath - Idiosyncracy (CD)
Label: Scarlet Records
VÖ: 28.10.2011
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Art: Review
Rudi
Rudi
(175 Reviews)
7.0
Wen kümmert's, genau das könnte man sich inzwischen fragen, wenn ein neues Album von Necrodeath erscheint. Waren die letzten beiden, recht ideenlosen Alben der einstigen Vorzeigethrasher von einem vergleichsweise orientierungslosen ("Draculea"!) und zu zahmen Sound charakterisiert, demonstriert die Italienische Band nun wieder eine zielgerichtete, erstaunlich homogene Bandbreite. Die reicht nicht nur von der trägen Soundtrackartigen Sprechgesang-Collage bis zum wütenden Thrashgeknüppel, sondern rekapituliert alle wesentlichen Kapitel der eigenen Vergangenheit, die im vergangenen Viertel Jahrhundert geschrieben wurden.

"Idiosyncracy" ist ein 40 Minuten langer Solo-Track, unterteilt in sieben Teile, lausig in "Part I – Part VII" betitelt. Es mischen sich noch einige kurze Intros bzw. Zwischenspiele ins Geschehen, die jedoch nie als lästige oder unnötige Filmsoundtracks daher kommen, sondern einen mininmalistisch gehaltenen, roten Teppich für den jeweils folgenden Track ausrollen, wodurch das Interesse des Hörers stets aufrecht erhalten wird. Das wirkt alles perfekt durchdacht, klingt atmosphärisch kühl und die sieben ausgedehnten Songs auf "Idiosyncracy" tasten sich zwar mit jeder Rotation mehr ins Hirn vor, doch dort bleiben sie einfach nicht haften.

Urwüchsige Aggressionsexplosionen oder gar blackmetallische Reminiszenzen, mit denen Necrodeath auf ihren frühen Scheiben noch Maßstäbe setzten und bei denen den Instrumenten absolut keine Verschnaufpause gegönnt wurde, sucht man abseits der nach wie vor fiesen Vocals vergeblich. Stattdessen gibt es wuchernde Spielereien und Endlosschleifen. Das Problem ist, dass die aufwendigen Arrangements die Songs nicht auf eine neue Ebene heben. Statt eine schon gute musikalische Grundstimmung und gelungene Ansätze endgültig zum Schweben zu bringen, kaschieren sie zu oft lediglich das Fehlen musikalischer Ideen.

Dennoch erweist sich "Idiosyncracy" als gelungenes Album und man gönnt den Italienern die wiedergewonnene Ausgeglichenheit. Beim nächsten Album dürfen sich aber gerne mal wieder ein paar Abgründe auftun. Sonst, da können Necrodeath sich bei ihren Kollegen Slayer und Kreator erkundigen, wird's irgendwann langweilig.



Trackliste
  1. Part I
  2. Part II
  3. Part III
  4. Part IV
  1. Part V
  2. Part VI
  3. Part VII
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