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Cover  
Cage - Supremacy Of Steel (CD)
Label: Cargo Records
VÖ: 25.11.2011
Homepage | MySpace
Art: Review
Bruder Cle
Bruder Cle
(178 Reviews)
9.5
Was macht eine Band, die bereits fünf völlig unterbewertete, grenzgeniale Alben veröffentlicht hat? Sie veröffentlicht das sechste. Und ob der Entscheidung, es via Music By Mail zu vertreiben, wird sich an dem Umstand, dass die Band noch immer in weiten Kreisen der Heavy Metal Gemeinde völlig unbekannt ist, auch in Zukunft nichts ändern. Und wie klingt die Ton gewordene, absolute Antithese zu "Lulu" und anderen Scheußlichkeiten dieser Welt?

Die Antwort lässt sich im Opener "Bloodsteel" ganz einfach zusammenfassen, denn wenn sich dieser nach wenigen Auftaktsekunden in einen brutalen Ausbruch metallischer Gewalt entlädt und Sänger Sean Peck in bester "Painkiller"-Manier immer wieder den "Blutstahl" mit heiliger Inbrunst beschwört, scheint er die ganze himmelschreiende Ungerechtigkeit der Szene einfach wegbeten zu wollen. Eine Nummer wie ein Gottesdienst! Einen Ticken melodischer aber nicht weniger geil und intensiv, brettert im Anschluss daran "The Beast Of Bray Road" aus den Boxen. Ein wahres Monster, bei dem die glasklare, megabrutale Produktion fantastisch zur Geltung kommt und die trotz der gnadenlosen Härte nie seelenlos klingt. Mit "King Of The Wasteland" gehen CAGE wieder etwas in die eigene Vergangenheit zurück und beschwören mit dem mystischen Anfang die einzigartige Stimmung solcher Klassiker wie "Secrets Of Fatima" herauf. Auf zentimeterdicke Gänsehaut folgen die Wonneschauer, ob der sich überschlagenden Breaks und donnernden Gitarrenriffs, über denen wieder einmal Seans wandlungsfähige Stimme zwischen Priest-Screams und höllischen Grunts alterniert. Und Dave „Conan“ Garcias Gitarrenleads geben Dir den Rest. Nach diesem Auftakt könnte man es den Jungs durchaus vergönnen, einen Gang zurückzuschalten. Doch das Gegenteil ist der Fall! Die Riffs von "Metal Empire" treiben gnadenlos voran und packen den Hörer derart bei den Eiern, dass die Halswirbel sich fast von alleine in Bewegung setzen und dem Wackel-Dackel im Fonds der Familienkutsche Konkurrenz machen. Und dann kommt der Mittelteil … Uarrrgh!!!

"True Metal Will Never Die!" Wie wahr, wie wahr! Spätestens jetzt robbe ich geifernd und mit Schaum vor dem Mund über den Wohnzimmerboden, den Kopf demütig vor den Boxen gesenkt. Ein Wahnsinnsschrei lässt es mich wagen, den Blick wieder zu heben und Laser, die aus den Lautsprechern schießen setzen mein Metalherz in Flammen!!! "Waaaaaaaaaaaaaaaar! Waaaaaaaaaar of the undeaaaaaaaaaaaad!" Unbarmherzig, einem Panzer gleich, verrichtet die Todesmaschine ihr blutiges Werk und zerhackt, zermetzelt und zerfetzt das Fleisch der Ungläubigen. Der getragene Mittelteil dient lediglich dazu, mit Hilfe epischer Melodien den Sieg zu verkünden. Den Sieg über die untoten, unmetallischen Körperhüllen, die die Gehsteige der Städte verstopfen und mit ihrem unseligen Leben nichts weiter anzufangen wissen, als vor sich hin zu roboten bis der gnädige Gevatter Tod mit seiner Sense ausholt. Die schnellen, filigranen Gitarrensalven, die "Flying Fortress" auszeichnen, zeigen, dass Dave Garcia trotz seiner Schwarzenegger-Arme auch die feine Klinge vorzüglich beherrscht. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängeralben bemüht sich Sean hörbar, seine Stimme immer wieder zu variieren und so setzt er als Widerstreit zu den fein ziselierten Gitarrenharmonien auf eher tiefere, aber nicht weniger geniale Stimmlagen. Ganz anders jedoch im schnellen "Doctor Doom" oder im absoluten King Diamond-Tribut "Anneliese Michel", einem meiner absoluten Lieblingsstücke auf "Supremacy Of Steel". Der ungewöhnliche Titel ist der Name eines der wenigen gut dokumentierten und sehr rätselhaften und verstörenden Exorzismus-Fälle aus dem Deutschland der 70er Jahre. Auch hier beweisen CAGE erneut ihr Händchen für absolut metalkompatible Lyrics. Und aufgrund der Tatsache, dass wir in absehbarer Zeit sicher mit keinem neuen Album unseres leicht verwirrten und rekonvaleszenten Kings rechnen können, ist dieses Stück ein absolutes Muss für alle seine Jünger. Der nachfolgende, schnelle und simpel gehaltene Reißer "Braindead Woman" ist dann auch das perfekte Gegenstück zu diesem eher komplexen, mit vielen verschiedenen Harmonien, Stimmen und Melodien verzierten Meisterwerk. Mit "The Monitor" und dem irren Rausschmeißer "Hell Destroyer vs Metal Devil" setzen CAGE wieder auf ihre Priest-Qualitäten und stellen sicher, dass auch die härtesten Fans unter der True Metal-Sonne bis zum Schluss leidenschaftlich die Faust gen Himmel recken.
Der europäische Bonustrack "Skinned Alive" geistert bereits seit Jahren als unreleased track durch die Tapetradingkanäle, ist hier aber noch einmal neu eingetütet zu hören. Ein typischer CAGE-Banger mit famoser Melodie und ein mehr als würdiger Abschluss für ein Album, nachdem man definitiv mal durchschnaufen muß.

Was für eine höllische Achterbahnfahrt an Riffs, Härteeinlagen, genialer Gitarrenleads, wahnwitziger Vocals und genialer Melodien. Gnade war gestern! Kein falsches Metal! Jünger des edlen und wahrhaftigen Stahls werden sich diese Ausgabe des metallischen Gotteslobs einfach ins Regal stellen MÜSSEN. Kein Fan von alten Savatage, Priest zu "Screaming for Vengeance"/"Painkiller"-Zeiten und King Diamond kommt heute an CAGE vorbei. Vorausgesetzt er findet das Album. Am besten gleich hier über amazon bestellen.
Trackliste
  1. Bloodsteel (feat. guest artist Bitterfrost)
  2. The Beast Of Bray Road
  3. King Of The Wasteland
  4. Metal Empire
  5. War Of The Undead
  6. Flying Fortress
  7. Doctor Doom
  1. Annaliese Michel
  2. Braindead Woman
  3. The Monitor
  4. Hell Destroyer vs. Metal Devil
  5. Skinned Alive (bonus track for Europe)
  6. Blood White And Blue (bonus track USA and rest of the world)
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