Sapperlott: Mehr old-school Attitüde geht kaum. Die Zyprioten von
R.U.S.T. fahren bei ihrem Debütalbum bereits in Sachen Artwork schwerste Geschütze auf.
Stormwitch meets early
Running Wild wenn man das Coverfoto betrachtet, und so ist es kein Wunder, dass
"Forged in the Fire of Metal" so klingt, als ob es direkt aus dem Jahre 1983 kommen würde. Dabei sollten gleich vorab alle Verwechslungen ausgeschlossen werden. Die Recken von der Mittelmeerinsel haben weder was mit den Griechen
RUST, noch der gleichnamigen Kapelle aus Rumänien am Hut.
R.U.S.T. legen mit
"Forged in the Fire of Metal" ihr selbst produziertes Debütalbum vor, und dabei machen die Burschen aus Nikosia von Beginn an keinen Hehl aus ihren Idolen. Frühe
Accept,
Iron Maiden,
Judas Priest,
Saxon oder eben
Stormwitch fallen einem ein, während man sich durch
zehn glaubwürdige, und mit Inbrunst dargebotene Songs kämpft. Dass
R.U.S.T dabei keineswegs großartig zu Werke gehen, tut wenig zur Sache. Eine Scheibe wie
"Forged In The Fire Of Metal" wird ohnehin
nur von Puristen gehört, und diese werden sich an all den Ecken und Kanten dieser spaßigen Scheibe keineswegs stören. Gerade an gelungenen Heavy Metal Songs wie
"Metal Child",
"Queen Of The Amazonas", aber auch plakativen Hymnen der Güte
"We Are Rock’n’Roll" werden
manch altbackene Metalheads und Retro-Rocker, trotz allen Mangels an Klasse und Innovation, durchaus ihre Freude haben. Natürlich ist die Produktion reichlich mager und jeder einzelne Song voll von altbekanntem Material renommierter Acts vergangener Tage. All das passt aber ebenso zum Gesamteindruck dieses verstaubt wirkenden Albums, wie die teilweise etwas kauzigen Vocals von Tasos Karonia, und die ein oder andere lyrische Hängebrücke.
"Forged in the Fire of Metal" ist
völlig unspektakulär, überholt, minimalistisch und musikalisch keineswegs relevant. Irgendwie ist es aber
dennoch sehr unterhaltsam, und für den ein oder anderen Traditionalisten ohne Frage ein überaus nettes Sammlerstück. Genau deswegen gibt es von meiner Seite einen Bonuspunkt für
R.U.S.T., und gleich dazu einen ersten und letzten Gruß nach Zypern, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass wir noch einmal von diesen Jungs aus Nikosia hören werden….