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7.5
Nebenspielwiesen sind in der weltweiten Progressive Rock Szene schon lange keine Seltenheit mehr und werden im Normalfall gerne übersehen. Zu diesen Spezies gehört auch die um The Flower Kings Bassist Jonas Reingold versammelte Formation Karmakanic, die mir bisher nur namentlich ein Begriff war, was nicht groß verwundert: The Flower Kings zählten bis heute auch nie zu meinen engen Favoriten. Immerhin: Via "In A Perefct World" präsentiert uns der Mentor inzwischen das vierte Scheibchen seiner Zweitband.
Trotz des Schattendaseins verdient dieser aktuelle Output aus dem Hause Inside Out Aufmerksamkeit: Reingold und seiner fünfköpfigen Mannschaft – allen voran müssen die beiden Stimmwunder Göran Edman (u. a. ex- Malmsteen, ex- Brazen Abbot) und Nils Erikson zitiert werden – gelingt es über weite Passagen beachtlich, den Spirit von solch Kaperzundern wie Yes, Genesis oder Marillion im modernen Soundgewand wiederzugeben, auch wenn deren Charisma selten bis nie streitig gemacht wird. Aber wer erwartet dies schon ernsthaft? Eines vorweg: Pop Appeal wurde diesen überdurchschnittlich langen Tracks (der Opener "1969" geht da gleich mit 14:40 (!) ins Rennen) reichlich appliziert, womit auch die Stahlhart-Fraktion spätestens jetzt zur Startseite wechseln sollte. Wem jener Kommerzfaktor im Kontext der anspruchsvollen Instrumentierung nicht sonderlich stört, wird mit etwas Geduld und Offenheit einige schnuckelige Enddeckungen machen. Befördert erwähntes "1969" mit seinen aufwendigen Arrangements deutliche Yes Reminiszenzen zu Tage, offenbart das folgende "Turn It Up" hingegen ein glasklares Easy-Listening Vergnügen mit hohem Hitfaktor, das eigentlich schon an der seichten Türe des A.O.R. anklopft. "The World Is Caving" strahlt hingegen Tiefgang sowie Melancholie aus, bezaubert aber nicht weniger durch Ästhetik und Feeling, womit Rock Feinschmecker sich spätestens jetzt zurücklehnen dürfen. Das war noch nicht alles. "Can’t Take With You" wirft mit seinen Latino Elementen und schrofferen Riffs einen ganz anderen Schatten, während "There‘s Nothing Wrong In The World" sich forciert an Marillion zu Fish Zeiten (man höre die Strophen!) orientiert. Tja, und bei "Bite The Grit" kommt einem wohl als erstes Spock’s Beard in den Sinn, solch jazzig/charmante Passagen kennt man nur von den Bärten. Bei der (fast durchgehend) akustisch gehaltenen Finalnummer "When Fear Came To Down" – sie dauert übrigens knapp zehn Minuten – lässt sich letztlich darüber streiten, ob sie wirklich als Bereicherung durch geht, für mich eher ein Fall für Lagerfeuer Romantik und hier eigentlich überflüssig. "In A Perfect World" ist nicht nur eine bloße Erinnerung an den verregneten Sommer 2011, sondern geht auch als fragil-gefälliges Ohrenfutter ins Archiv der ambitionierten Rock Musik ein. Ob es zum essentiellen Klassiker reichen wird? Wohl kaum. Dafür bleibt summa summarum zu wenig hängen. Liebhaber ob genannter Kapellen sollten bei Gelegenheit bei den Schweden bzw. in "In A Perfect World" dennoch rein schnuppern, den TFK Diehard Freaks dürfte hingegen das stilvoll verpackte Ding, das es ebenso als limitiertes Digipack gibt, bereits in den Schoss gefallen sein. Trackliste
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