Das
spartanisch aufgemachte Artwork (siehe oben, nur ohne Bandfoto) dieser Debut-EP des österreichischen Quintetts mit dem klingenden, aber klischeehaften Namen
Motorbeast lässt auf eine gewisse Ernsthaftigkeit der musikalischen Ausrichtung hoffen. Folgerichtig entspricht die Instrumentierung der puristischen Aufmachung dieser EP, was aber keinesfalls falsch verstanden werden darf. Puristisch ist nämlich in dem Sinne gemeint, dass auf der selbstbetitelten EP nur die
klassische Rockinstrumentierung Drums und Saiteninstrumente regiert. §Straight – Ahead Rock n´ Roll mit schwerer Southern Rock – Schlagseite
ohne Firlefanz, Frauengesang und Keyboard-Kitsch ist die Ansage
, die Sänger Raffael Sammer breitbeinig vor seinem Mikroständer stehend ins Publikum rotzt. Die Band hat in ihren Plattensammlungen klar Alben von Black Stone Cherry, Black Crowes, Lynyrd Skynyrd, Creed, 3 Doors Down, Black Label Society und ähnlicher gefühlvoller, straighter und bluesig angehauchter (US-) Rock-Größen
stehen, deren Alben die Band wohl recht oft gehört hat.
Motorbeast ziehen ihr bluesiges Southern Rock – Ding in internationalem Format durch, was man schließlich nicht von jeder einheimischen Combo behaupten kann. Vor allem das vollkehlig-näselnd gepresste und gequetschte Organ
von Fronter Raffael haucht dem Rockgebräu das für diese Art von Sound immens wichtige erdige US-Feeling
ein, sodass man meinen könnte, dass er der direkte Abkömmling eines dreckigen Sumpf-Rednecks ist, der als „Dirty-White-Trash“-Kid Motoröl statt Muttermilch verabreicht bekam.
Die Debut-EP von Motorbeast ist ein ehrlich-bodenständiges Dokument großformatigen Southern Rocks§ aus Österreich. Die von Frontröhre Raffael authentisch interpretierten Rocksongs sollten vielleicht noch mehr durch markantere Refrains veredelt werden, dann sollte einem Erfolg auf breiterer Ebene nichts entgegenstehen.