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Cover  
Malice - In The Beginning (CD)
Label: Atlantic Records
VÖ: 1985
Homepage | MySpace
Art: Classic
RedStar
RedStar
(243 Reviews)
Eine Unterhaltung mit Darkscene Tom machte alles klar: Ja, es war wieder mal an der Zeit für einen echten Klassiker aus den seligen Achtzigern, einen richtigen Kracher aus der prägenden Metal-Dekade. Angefacht durch die vom Konzert am Keep It True-Festival (zum Review) geweckten Erinnerungen an vergangene Glory Metal Daze schlossen sich umgehend die Kreise, ein Malice-Classic muß her, soviel war sofort klar. Nur die Beantwortung der Frage, welches der beiden Alben das Rennen machen sollte, erwies sich als äußerst schwierig. Das geniale Debut oder der Nachfolger "Licence To Kill", das war die schwieirge Frage…

Malice waren trotz Major-Deal schon immer die ewigen Underdogs, immer irgendwie zwischen den Stühlen, schwer rockend, irgendwie traditionell, ein bisschen glamig (nicht zuletzt aufgrund der äußeren Staffage der Mitglieder), dabei aber immer fest an die Metal-Gods Judas Priest erinnernd, daraus machte die Band auch nie einen Hehl. Dies lag nicht zuletzt an der stimmlichen Ähnlichkeit von Malice-Sirene James Neal mit dem Judas Priest-Fronter Rob Halford.

Ich kann mich noch gut an die Europa – Tour von Malice als Support von Slayer 1987 erinnern, auf der die Band gnadenlos verheizt wurde, da sie stilistisch nicht zu den Thrash Kings und ihrer „Reign In Pain“ – Tour passen mochten und das fanatische Slayer-Publikum ähnlich den AC/DC – Lunatics (welche die grandiosen Kings X gnadenlos ausbuhten) etc. nichts außer ihre Helden gelten ließ. Tja, da waren die Zeiten noch anders damals, da wurden Vorbands gnadenlos von der Bühne geholt. Diese Tournee war schlussendlich auch der massive Todesstoß für die Band, die sich bald darauf auflöste (1989 erschien noch die EP "Crazy In The Night").

Die Szene brodelte Anfang der 1980er in sunny California, das Quintett erspielte sich inmitten der starken Westcoast - Konkurrenz (Mötley Crüe, Ratt, Metallica, WASP, Armored Saint etc.) in L.A. einen respektablen Live-Ruf. Nach einigen Demos krachte schließlich das Debutalbum in die Plattenläden.



Gleich der Opener "Rockin´ With You" ist ein richtiger Hit, der Lust auf mehr aus dem Hause Malice macht. Mit "Into The Ground", "Stellar Masters", "Tarot Dealer" und dem lässigen "Hellrider" folgen Songs, die allesamt auf der geilen Gitarrenarbeit von Jay Reynolds und Mick Zane aufbauen und über eine packende und mitreißende Rhythmik verfügen. In dieser Tonart geht´s munter und energiegeladen weiter. Malice erreichen leider nicht die Ausnahmeklasse von Judas Priest oder Ratt, aber "In The Beginning" ist ein Killeralbum, die packenden Songs, die perfekte Melodieführung und lässigen Refrains zeichnen dieses Album aus, machen es gleichzeitig zu einem zeitlosen Dokument jener aufregenden Metaltage inmitten der brodelnden Szene und fangen die seinerzeit herrschende Stimmung auf dem Album (vgl. auch die polternden Drums von Schlagzeuger Clifford Carothers) perfekt ein.

Songs wie "Squeeze It Dry" schaffen den perfekten Spagat zwischen PoserRock a la Ratt und klassischem Metal a la Priest. Vor allem auch die Gitarrenarbeit und die Grundstruktur machen die Songs so besonders und brennen sich ins Hirn des Zuhörers. Das prägnante "Air Attack" ist aufgrund der Rob Halford – Vocals und des Songaufbaus ein pures Judas Priest - Rip-Off, bleibt aber im Kopf und macht großen Spaß. Die große Klasse von Malice macht selbst klischeehafte Titel wie "Godz Of Thunder" vergessen. Outstanding noch die Ballade "No Haven For The Raven", die einen zart umschmeichelt und in ihrem schreitenden Tempo in ihren Bann zieht.



Das gut produzierte und gemischte "In The Beginning" enthält keine Ausnahmesongs (wie "Licence To Kill" vom Nachfolgealbum), ist kein stilprägendes oder innovatives Album und Malice klingen oft nach Judas Priest. Ja, das alles mag zutreffen, aber in seiner Kompaktheit und gleichmäßig hochklassigen Güte ist das Album ein voller Kracher, der den Spirit jener Tage perfekt in Form von pechschwarzem Vinyl festzuhalten vermochte.

"In The Beginning" macht zu jeder Minute Spaß, enthält keinen Ausfall, lebt neben dem Ausnahmeorgan von James Neal vor allem von der herausragenden Gitarrenarbeit und den packenden Songs und ist ein Album, das auch über 25 Jahre nach Veröffentlichung nichts von seiner Strahlkraft eingebüßt hat! Malice zählen zu jenen zeitlebens unterbewerteten Bands, die trotz aller Unwirtlichkeiten des Musikbusiness auf eine treue und ergebene Anhängerschaft zählen können, die ihnen auch nach einem Vierteljahrhundert immer noch die Stange hält und deren Qualitäten in einem Classic wie diesem für die Nachwelt festgehalten werden.
Trackliste
  1. Rockin´With You
  2. Into The Ground
  3. Air Attack
  4. Stellar Master
  5. Tarot Dealer
  1. Squeeze It Dry
  2. Hellrider
  3. No Haven For The Raven
  4. The Unwanted
  5. Godz Of Thunder
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