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8.5
18 Jahre ist es her, seit "Dark Age" von "The Ultimate Incantation" über den MTV Headbanger´s Ball – Bildschirm flimmerte und eigentlich nicht besonders aus dem damals grassierenden Death Metal – Sumpf herauszustechen vermochte, auch wenn die zur Schau gestellte präzise Brachialität zu begeistern wusste. Über die Jahre hat man sich aber mit der Band arrangiert und die Qualitäten von „Vader–Peda“ immer mehr zu schätzen gelernt. Nunmehr liegt also das 11. Studioalbum der Polen auf dem Tisch, das nun bei Nuclear Blast erscheint. NB nehmen erfolgstechnisch immer mehr die gleiche Stellung wie Roadrunner in den 90ern ein, zusätzlich gehen die Donzdorfer weiter auf Beutezug durch die europäische Labellandschaft und bieten zahlreichen namhaften Metalgrößen (Sepultura, Decapitated, Bullet) eine neue Heimat.
Entsprechend dem doch etwas verwunderlichen und reißerischen Albumcover Marke „Herr der Ringe–Bombast meets Drittes Reich–Ästhetik meets Himmler–Mystik garniert mit satanischen Symbolen“ wird der neue Output des polnischen Brutalkommandos stilecht von einem "Ultima Thule" betitelten, theatralischen Intro eingeleitet, das nahtlos in den tollen Titeltrack hineingleitet. Gemäß der damit gleich am Anfang vorgegebenen hohen Meßlatte knallen einem die tourfreudigen, von zahlreichen Labelwechseln und Personalverschleiß gebeutelten Metalpioniere unter der „Vaderführung“ von Alleinherrscher Peter V. 10 kernige Death Metal-Granaten um die Ohren. Ein Album der hochdekorierten Veteranen des DM, die ja auf eine Reihe von klassischen Genre-Releases zurückblicken können, darunter echte Death Metal Meilensteine ("Litany"), wird immer heiß erwartet. Auch auf "Welcome To The Morbid Reich" werden die Fans nicht enttäuscht. Die typischen Trademarks werden nicht vernachlässigt, vielmehr wird wiederum vermehrt gegroovt ("The Black Eye", "Don't Rip The Beast's Heart Out") und gethrasht ("I Am Who Feasts Upon Your Soul", "Black Velvet And Skulls Of Steel"). Immer herrlich sind die eruptiven Hi-Speed Geschoße wie "Only Hell Knows" oder auch das variable "Come And See My Sacrifice" (mit Slayer-Gedächtnisriff). Nur die oft eingesetzten quietschend-infernalischen Gitarrensoli nerven mich auch im Jahre 2011 ein wenig. Etwas aus dem Rahmen fällt die Neueinspielung von "Decapitated Saints", welche die Weiterentwicklung vom einstigen brutalen Klopfkommando zu den variablen Death-Kings, die die Band heute ist, darstellt. Der Tradition folgend, gehen Vader auch auf dem neuen Album wieder rabiat, wuchtig, schnell, brutal und äußerst präzise zu Werke, sodass dieses Album ein abwechslungsreiches und typisches Vader-Album ist, ein diabolischer Reigen, der die Fähigkeiten von Mainman Peter, der ja auch optisch gern mit Martialismen (Uniform) spielt, zeigt und den letzten Vader-Veröffentlichungen eine Nasenlänge voraus ist. Schlußendlich darf nicht vergessen werden, dass der Mann mit dem markanten Organ aufgrund des wechselnden Musikerpersonals den Karren quasi im Alleingang manövrieren muss. Der mit diesem Vorschlaghammer unternommene Versuch, zu den rechts überholenden polnischen Landsleuten Behemoth aufzuschließen, vermag zu gelingen. "Welcome To The Morbid Reich" ist ein weiterer „Keks“ an der hochdekorierten Uniform der Polen. Trackliste
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Reviews
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